Mensch und Hund Mannschaftssieg bei der Weltmeisterschaft

Ommersheim/Saarbrücken · Marc Christine und sein Schäferhund Irck de la Hutte holen mit der deutschen Mannschaft den Titel in Tilburg.

 Die deutschen Meister und Mannschafts-Weltmeister Marc Christine und Irck beim Training.

Die deutschen Meister und Mannschafts-Weltmeister Marc Christine und Irck beim Training.

Foto: Heiko Lehmann

Marc Christine aus St. Arnual und sein Schäferhund Irck de la Hutte du Berger, die auch beim Verein für Deutsche Schäferhunde Ommersheim trainieren, sind im holländischen Tilburg mit der deutschen Nationalmannschaft Mannschafts-Weltmeister beim Turnier der Weltunion der Schäferhundvereine geworden. „Ich hatte noch gar keine Zeit, um die vergangenen Wochen richtig zu verarbeiten. Das kam alles Schlag auf Schlag und ich werde das wohl erst in der nächsten Zeit alles richtig realisieren“, sagt Marc Christine, der eine Woche vor der Weltmeisterschaft genauso souverän wie überraschend in Oberhausen mit seinem Hund auch den deutschen Meistertitel in der Einzelkonkurrenz holte.

Das Saarland wurde in Oberhausen deutscher Mannschaftsmeister. Vier Wochen hatte sich Marc Christine vor der deutschen Meisterschaft Urlaub genommen, um mit Irck zwei Stunden pro Tag intensiv zu trainieren. Danach war der Urlaub zu Ende und plötzlich stand die WM in Holland vor der Tür. „Der Erfolg und die Qualifikation für die WM kamen völlig überraschend. Mein Dienststellenleiter in Bexbach hat mich großartig unterstützt und hat alles dafür getan, dass ich nach Holland fahren kann. Das war super“, sagt Marc Christine, der beruflich der Polizei-Diensthundestaffel in Bexbach angehört. Doch bei aller Freude über die großartigen Erfolge gibt es auch ein weinendes Auge bei dem 46-Jährigen und seinem vierjährigen Schäferhund. Bei allen Meisterschaften gibt es die drei Kategorien Fährte, Unterordnung und Schutzdienst, in denen die Hunde geprüft werden. Bei der deutschen Meisterschaft kamen Marc Christine und Irck auf 289 von 300 möglichen Punkten. 100 Punkte sind pro Kategorie möglich. In Oberhausen schaffte Irck beim Fährtenlesen sensationelle 100 Punkte. Bei der WM in Holland kam Irck bei der Unterordnung (95 Punkte) und beim Schutzdienst (95) bereits auf ein besseres Ergebnis als bei der deutschen Meisterschaft und präsentierte sich in Topform. Bereits 97 Punkte beim Fährtenlesen, Ircks Paradedisziplin, hätten zum Einzel-Weltmeistertitel gereicht.Doch Marc Christine und Irck erwischten die schlimmste Auslosung, die man sich bei einem solchen Turnier vorstellen kann.

„Wir mussten am Freitag antreten. Es hat in Strömen geregnet und es gab Windböen mit 80 Stundenkilometern. Zudem mussten wir noch durch einen Kuhstall. Irck hat alles versucht, aber bei diesen Bedingungen war ein kontrolliertes Fährtenlesen fast unmöglich“, erklärt Marc Christine, der mit Irck nur auf 25 von 100 Punkten kam. Am Ende sprang somit der 82. Platz unter 140 Teilnehmern heraus. Mit einem Hauch besserer Bedingungen wäre der WM-Titel drin gewesen. „Natürlich denkt man daran, dass man hätte ganz oben stehen können, aber die Freude über den deutschen Meistertitel im Einzel und den WM-Titel mit der Mannschaft überwiegen definitiv“, sagt der Überraschungs-Saarlandmeister aus dem vergangenen Jahr. „Irck hat sich in einem Jahr extrem toll entwickelt und ist mit vier Jahren jetzt erst im besten Hundealter“, so der 46-Jährige weiter. Für Marc Christine und Irck ist nun erst einmal Pause angesagt. „Wir sind beide platt und werden jetzt drei bis vier Wochen gar nicht trainieren. Danach wird über den Winter auf Sparflamme trainiert und im nächsten Jahr greifen wir wieder an“, sagt der deutsche Meister und Mannschafts-Weltmeister. Für Deutschland gab es neben der gewonnen Mannschafts-WM übrigens noch mehr zu feiern. Im Einzel wurde Reiner Naschke mit seinem Schäferhund Debby vom Eisernen Kreuz mit 286 Punkten Weltmeister. Eine herausragende Bilanz für den Verein für Deutsche Schäferhunde.

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