Singende Lehrerin Zwei Leidenschaften: Schule und Musik

Saarbrücken · „Es ist toll zu sehen, wie die Musik die Kinder verbindet, wie sie spielerisch lernen“, sagt Lehrerin und Musikerin Annina Casalino.

  Annina Casalino mit der Band Mikromoon.

 Annina Casalino mit der Band Mikromoon.

Foto: Widu Wittekindt

In Annina Casalinos Brust schlagen zwei Herzen, das eine für ihren Beruf, das andere für die Musik. Die dunkelhaarige Grundschullehrerin mit italienischen Wurzeln hat schon als Kind gerne musiziert. „Meine Mutter hat Gitarre gespielt und wir haben dazu zusammen gesungen. Ich glaube, das hat mich geprägt“, erzählt sie. Nach ihrem Abitur im Jahr 1994 studierte die Saarbrückerin zuerst Englisch und Deutsch auf Lehramt, machte ihr Praktikum aber an einer Grundschule. „Da habe ich gemerkt, dass ich unbedingt an einer Grundschule unterrichten möchte“, fährt sie fort.

Daher sattelt sie um, studiert Grundschulpädagogik in Landau und arbeitet mittlerweile seit fast zehn Jahren an der „Gebundenen Ganztagsgrundschule Saarbrücken Kirchberg“. „Das ist eine besondere Schule“, berichtet Annina Casalino, „denn unsere Schüler haben zu 70 Prozent Migrationshintergrund, viele können nicht gut Deutsch sprechen. Aber es sind ganz tolle Schüler“, erklärt sie.

Man merkt schnell, dass ihr die Schüler und die Schule am Herzen liegen, sie schwärmt von ihnen. Daher ist sie mittlerweile auch stellvertretende Schulleiterin, engagiert sich sehr – gerade auch im Musikunterricht. „Ich arbeite viel mit Rhythmus und Gesang mit den Kindern. Und es ist toll, zu sehen, wie die Musik die Kinder miteinander verbindet, wie sie spielerisch lernen“, schwärmt sie.

Die Lehrerin, die auch Fachkonferenzleiterin im Bereich Musik ist, ist aber auch privat eine Musikerin aus Leidenschaft. „Gitarre und Piano habe ich autodidaktisch gelernt, Gesangsunterricht nehme ich heute noch“, erzählt Annina Casalino. Sie singt, spielt Gitarre in drei verschiedenen Bands, dazu komponiert sie auch.

Ihre älteste Formation ist „Pure Bug Beauty“, eine Band mit vier Musikern, die seit sieben Jahren besteht, und die insbesondere Indie Folk und Rock-Musik macht. Daneben musiziert Annina Casalino auch in dem Duo „Blutsschwestern“, zusammen mit Petri Katitsch. „Da singen wir vor allem Coversongs, die wir sehr eigenwillig interpretieren“, erzählt sie und lacht.

Und dann gibt es seit 2014 noch „Mikromoon“, die Band, in die Annina Casalino die meiste Zeit und ganz viel Herzblut steckt. Da sie musikalisch nicht festgelegt ist, und privat „alles Mögliche“ hört, wie Jazz, Funk, Soul, Rock oder Pop, kann sie in der Band „Mikromoon“ nochmal ganz andere Schwerpunkte setzen. „Hier ist das Genre eher Indie, Alternative. Es ist keine klassische Rockband, eher auch mit Singer-Songwriter-Elementen. Wir haben auch ein Euphonium in der Band, und alle Texte sind selbst komponiert“, erläutert sie.

In den Texten, die oft von ihr stammen, geht es um Beziehungen, um innere Monologe, surreale Traumwelten. „Wir arbeiten da viel mit Bildern. Und dann, das ist ganz wichtig, singen wir mehrstimmig“, betont sie. Dass die Musik im Allgemeinen, und diese Band im Besonderen neben ihrem Beruf die zweite Leidenschaft von Annina Casalino ist, merkt man schnell.

„Das liegt auch daran, dass die Mitglieder der Band oft miteinander musizieren und wir alle gut befreundet sind“, erzählt sie noch. Engagierte Lehrerin, Musikerin mit drei Bands und sogar Poprätin im Poprat Saarland – da wird die Zeit fürs Privatleben eng. Gut, dass ihr Mann das Euphonium in „Mikromoon“ spielt. Dann sieht Annina Casalino ihn auch beim nächsten Auftritt von „Mikromoon“ im Kurzen Eck.

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