Verwaltung will Baumängel auf der Rußhütte schnell beheben

Malstatt · Blasen im Bodenbelag, Probleme mit der Lüftung – der Kita-Neubau auf der Rußhütte ist für viele Eltern ein Ärgernis. Die Verwaltung gab beim Ortstermin die Probleme zu und hofft, diese möglichst schnell zu lösen.

Es war der Aufreger bei den sommerlichen Stadtteilrundgängen von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Während ihres Besuchs in der städtischen Kindertagesstätte auf der Rußhütte klagte Eyliene Schunag, Vorsitzende der Elternvertretung, über Baumängel und Verzögerungen. Britz versprach damals, die Zuständigen aus der Verwaltung mit den Eltern an einen Tisch zu bringen (wir berichteten). Am Mittwochabend war es so weit. Bernhard Teich, Leiter des Amtes für Kinder und Bildung, erklärte: "Wir haben diesen Neubau im Mai 2014 in Betrieb genommen." Der Neubau war notwendig geworden, um die Zielgröße des Montessori-Kindergartens mit 75 Kindergarten- und 33 Krippenkindern in jeweils drei Gruppen zu erreichen. Im Altbau hatten nur 63 Kinder in drei Gruppen Platz.

Der Neubau sei von Anfang an ein Hürdenlauf gewesen, berichtete Thomas Brixner vom städtischen Gebäudemanagementbetrieb (GMS). Vandalismus und ein Brand sorgten für Schäden, was die Bauherren in massiven Zeitdruck brachte. Brixner: "Die Arbeiten sind so vier, fünf Monate ins Stocken geraten." Die Eile habe dann wohl für einige "Ausführungsfehler" gesorgt. So hätten sich schon bald auf großen Flächen des Bodenbelages Blasen und Wellen gebildet, mit der Decke gab es ebenfalls Probleme.

Detailliert berichtete Brixner über mögliche Ursachen für die Nässe im Estrich. Dadurch hätten sich die Blasen gebildet. Nach etlichen Tests habe eine etablierte Firma herausgefunden, dass Teile der Fassadenverglasung eine so genannte Schlagregenprüfung nicht bestanden hätten: "Es hat sich gezeigt, dass die Türelemente Wasser reinlassen." Derzeit sei er dabei, mit der Firma, die diese Elemente eingebaut hat, eine Lösung zu finden, um den Fehler zu beheben. Das müsse schnell geschehen, damit in der Heizperiode der zu feuchte Estrich nach trocknen kann, sagte Brixner. Die besorgten Eltern konnte er beruhigen: "Bei endoskopischen Tests hat sich herausgestellt, dass es nirgends Schimmel gibt." Auch nicht in der Lüftungsanlage. Dort gibt es ein anderes Problem. "Die Belüftungsschlitze verschmutzen zu oft", die Ursache dafür sei nach wie vor unklar.

Teich und sein Mitarbeiter Ralf Becker kündigten an, den GMS mit erneuten Tests zu beauftragen. Möglicherweise könnten ja inzwischen erledigte Arbeiten für die zu hohe Verschmutzung verantwortlich sein. Die übrigen Mängel an der Decke seien ungefährlich. Hier befinde sich die Stadt im Rechtsstreit mit der Firma. Im Kindergartengelände sei der fehlende Zaun das größte Problem, erklärte Maya Kothe vom Amt für Stadtgrün. Der soll nun zwischen dem 5. und dem 9. Oktober geliefert werden. Dann könnte der Zaun bis Ende Oktober stehen. Allerdings skizzierte sie den kritisch nachhakenden Eltern auch den schlimmsten Fall: "Angenommen, die schaffen das wieder nicht, müssten wir kündigen und neu ausschreiben." Und die Ausschreibungsfristen dauerten Monate.

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