Stau-Ärger am Rastpfuhl

Malstatt · Kranke kommen später ins Caritas-Klinikum am Rastpfuhl, Mitarbeiter verspäten sich genau wie Anwohner des Viertels. Noch bis zum Ende der Woche ist auf der Lebacher Straße täglich mit Staus zu rechnen.

 An der Linksabbiegerspur von der Lebacher Straße in die Rheinstraße, die zur Caritasklinik St. Theresia führt, ist die Grünphase der Ampel so kurz, dass die Autos – einschließlich Krankenwagen – dort lange warten müssen. Foto: Becker&Bredel

An der Linksabbiegerspur von der Lebacher Straße in die Rheinstraße, die zur Caritasklinik St. Theresia führt, ist die Grünphase der Ampel so kurz, dass die Autos – einschließlich Krankenwagen – dort lange warten müssen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Rettungswagen kommen durch genauso wie Feuerwehr- und Polizei-Autos. Alle anderen müssen auf der Lebacher Straße gerade viel Geduld mitbringen. Wegen der Vollsperrung der Stadtautobahn gibt es dort zur Hauptverkehrszeit oft zwischen Ludwigskreisel und Pariser Platz stockenden Verkehr und Stau, weil Autofahrer versuchen, über die Lebacher Straße die gestaute Umleitung über die B 51 zu umgehen. Ändern wird sich das erst, wenn die Autobahn A 620 Anfang kommender Woche wieder freigegeben wird.

Besonders betroffen vom Stau ist derzeit die Caritas-Klinik auf dem Rastpfuhl. "Das ist eine Katastrophe", schimpft eine Frau aus Mandelbachtal, die fast täglich ihren Mann in der Klinik besucht. Vorige Woche habe sie eine dreiviertel Stunde von der Innenstadt auf den Rastpfuhl gebraucht, erzählt die Frau bei einer Zigarette. Sie sagt, sie verstehe nicht, warum die Stadt an "allen Ecken und Enden aufgerissen wird".

Klinikumssprecherin Susanne Faas sagt, Patienten hätten sich noch nicht bei ihr beschwert. Sie selber würde allerdings auf dem Weg zur Arbeit jeweils eine Viertelstunde mehr einplanen - alleine für die Strecke zwischen Cottbuser und Pariser Platz.

Lukas Hoor, Sprecher der Rettungsleitstelle Saar, kennt die Probleme in der Lebacher Straße. Er lobt zwar die "vorbildliche Zusammenarbeit" mit der Stadt bei der Baustellenplanung. Gleichzeitig stellt er fest: "Die Baustelle auf der Autobahn bereitet unserem Rettungsdienst Probleme." Für die Lebacher Straße bedeute das, Rettungswagen kämen zwar ohne Probleme zur Caritas-Klinik durch, Krankentransporte dagegen würden sich zu Stoßzeiten am Morgen und am späten Nachmittag um "bis zu 30 Minuten verspäten". Die Gesundheit der Patienten sei jedoch in keinem Fall beeinträchtigt.

Über das Ende der Baustelle auf der Stadtautobahn dürften sich auch viele Anwohner im südlichen Malstatt freuen. "Das ist ein Hilfeschrei." Mit diesen drastischen Worten hatte sich SZ-Leserin Ursula Hollmann an uns gewendet und uns erst auf den ihrer Meinung nach "hausgemachten Stau" auf der Lebacher Straße aufmerksam gemacht. Hollmann schrieb, sie störe es, ab dem Ludwigskreisel im Stau zu stehen, und es ärgere sie die Sperrung der Parallelstraße, über die man den Stau eventuell umfahren könnte. Außerdem rege sie die kurze Ampelschaltung für Linksabbieger in die Rheinstraße auf. Ihr Vorschlag: "1. Freigabe der Parallelstraße, 2. intelligente Ampelschaltung für Linksabbieger in die Rheinstraße, 3. der gute alte Verkehrspolizist". Martin Andreis, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik im Straßenbauamt der Stadt hört diese Kritik nicht zum ersten Mal. "Wir haben die Parallelstraße mit voller Absicht gesperrt", sagt er auf SZ-Anfrage. Mit der Sperrung wolle man einen Rückstau vermeiden. Außerdem müsse die Straße frei bleiben für Rettungskräfte und Feuerwehr.

Was die Ampelschaltung für Linksabbieger in die Rheinstraße anbelange, so sei diese nicht länger als sonst. Schalte man die Ampel länger, könnten Autos die Saarbahn behindern. Verkehrspolizisten setze man seit Jahren nur noch bei großen Unfällen ein. Ohnehin hätten sowohl der Landesbetrieb als auch die Stadt schon vor Monaten über die Baustelle informiert - mit geringer Resonanz. Zu einer Informationsveranstaltung in Burbach einen Monat vor der Sperrung seien nur zehn Bürger gekommen.

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