Stadt kämpft gegen Spielhallen

Malstatt · Eine Disko ist genug: Zu der Diskothek an der Camphauser Straße in Saarbrücken sollen keine Spielhallen und schon gar keine Bordelle kommen. Der vom Saarbrücker Stadtrat beschlossene Bebauungsplan reicht bis zur Gemeinschaftsschule Ludwigspark. Die Anwohner vom nahen Wohngebiet Rodenhof werden das sicher begrüßen.

Die Verwaltung der Landeshauptstadt will die Zahl der "Vergnügungsstätten" auf dem Rodenhof beschränken und die Ansiedlung von Bordellen und Spielhallen verhindern. Deshalb hat der Stadtrat den Bebauungsplan "Sport- und Bildungszentrum Ludwigspark" beschlossen. Der umfasst eine Fläche von 22,7 Hektar rechts der Camphauser Straße (227 000 Quadratmeter - das entspricht etwa 32 Fußballfeldern). Dazu zählen auch alle Sportanlagen inklusive des Ludwigsparkstadions, die ehemalige Eishalle sowie die Gemeinschaftsschule Ludwigspark und die Grundschule Rodenhof. Die Diskothek in der ehemaligen Eishalle genieße aber Bestandsschutz, schildert der Saarbrücker Stadtpressesprecher Thomas Blug.

In den vergangenen Jahren habe es mehrere Bauanträge für "Vergnügungsstätten" gegeben. "Diese Anträge mussten in der Regel positiv beschieden werden oder konnten nur durch die Veränderungssperre verhindert werden", heißt es in einer Stadtratsvorlage. Die Sperre bewirkt, dass für einen bestimmten Zeitraum solche Ansiedlungen verhindert werden. Die Veränderungssperre für dieses Gebiet sei seit Juni 2014 in Kraft und werde nun vom Bebauungsplan abgelöst, so die weitere Erklärung der Verwaltung. "Der Bebauungsplan hat das Ziel, die bestehenden Sport- und Bildungseinrichtungen am Ludwigspark vor einer weiteren Beeinträchtigung bzw. Verdrängung durch Vergnügungsstätten zu schützen", heißt es in der Vorlage weiter.

Der Bebauungsplan rund um den Ludwigspark sei wichtig, weil es in der Nähe auch Kirchen und Kindertagesstätten gibt. Er ist aber ebenfalls nur eine Übergangslösung, bis der Bebauungsplan "Camphauser Straße" rechtskräftig ist. Wann dieser im Stadtrat verabschiedet wird, sei derzeit aber noch nicht absehbar. Er werde auch den als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Wald zwischen Camphauser Straße und den Häusern entlang der Türkismühler Straße umfassen. Der Flächennutzungsplan des Regionalverbandes müsse nicht geändert werden.

Die Verwaltung hatte Ende des vergangenen Jahres den jetzt beschlossenen Bebauungsplan "Sport- und Bildungszentrum Ludwigspark" ausgelegt, damit ihn die Bürger einsehen können. Es habe keine Einwände gegeben. Nach Angaben von Stadtpressesprecher Thomas Blug gibt es derzeit auf dem Rodenhof weder Bordelle , Wohnungsprostitution noch Spielhallen. Laut Gewerberegister werden im Stadtgebiet 51 Spielhallen betrieben. Thomas Blug: "Mit dem Bebauungsplan hat die Stadt auch eine Grundlage, in einem derzeit strittigen Antragsverfahren die Ansiedlung einer Spielhalle zu verhindern. Diese hätte in der Nähe von Schulen und Sportanlagen gelegen."

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