Rund 800 Laster in 24 Stunden

Malstatt · Nun wollen die Malstatter ein Nachtfahrverbot für Lkw in der Lebacher Straße erreichen. Außerdem soll dort Tempo 30 verordnet werden – und die Straße soll so umgebaut werden, dass sie hinterher für Durchgangsverkehr noch unbequemer ist.

 Leidet unter den Brummis: Joachim Junker an seinem Fenster zur Lebacher Straße. SZ-Archivfoto: Oliver Dietze

Leidet unter den Brummis: Joachim Junker an seinem Fenster zur Lebacher Straße. SZ-Archivfoto: Oliver Dietze

Angeführt vom Verein Mags (Malstatt gemeinsam stark) haben die Anwohner der Lebacher Straße im oberen Malstatt dem Brummiverkehr den Kampf angesagt (wir berichteten mehrfach). Wie ernst es den Malstattern ist, zeigten sie zuletzt, als sie stundenlang auf Höhe des Pariser Platzes notierten, wie viele Lkw da tatsächlich auf- und abbrausten. Die Ergebnisse haben sie jetzt im evangelischen Gemeindezentrum am Knappenroth veröffentlicht. Je 16 Stunden am Stück hatten mehr als 30 Helfer an den drei Zählterminen genau mitgezählt.

Wichtig war den Mags-Leuten, dass nicht nur stundenweise gezählt wird und die Stundenergebnisse dann auf Tag, Woche und Monat hochgerechnet werden. Also hieß es von morgens sechs bis abends um zehn Posten besetzen, zählen und notieren. Montags und mittwochs waren es in der Summe stadteinwärts bis zu 368 Schwerlastfahrzeuge, freitags 260. Stadtauswärts waren es bis zu 286 beziehungsweise 239 Lkw.
Wegweisung läuft anders



Und auch nachts haben die Anwohner keine Ruhe. Wie die freiwilligen Helfer bei einer Nachtzählung erfassten, fahren zwischen 22 und 6 Uhr 51 Brummis die Lebacher Straße hinauf und 67 hinunter. Der Mags-Vorsitzende Siegfried Gress resümiert: "Das Ergebnis einer 24-Stundenzählung in der Lebacher Straße liegt also bei ungefähr 800 Lkw, wir halten das für unzumutbar." Dabei müssten - und sollten - die Brummis ja eigentlich gar nicht über die Lebacher Straße rollen. Ein Blick auf den Wegweiser an der Bundesautobahn A 1, die in die Lebacher Straße mündet, zeigt, dass nur, wer nach Riegelsberg oder Quierschied will, die A 1 benutzen soll. Wer nach Saarbrücken will, sollte über die A 8 in Richtung Neunkirchen und dann über A 623 in die Landeshauptstadt fahren - um dann auch am Ludwigsbergkreisel zu landen, ohne die Lebacher Straße zu passieren.

Auch die Wegweisung ab dem größten Malstatter Verkehrskreisel ist eindeutig. Wer auf die Stadtautobahnen will, sollte über die Westspange fahren. Oder in umgekehrter Richtung die Lebacher Straße über A 623 und A 8 umgehen. Die Wegweiser in Richtung Lebacher Straße geben lediglich die Caritasklinik und das Gewerbegebiet Ludwigsberg als Ziel aus. "Es liegt wohl daran, dass die Navigationsgeräte einfach den kürzesten Weg anzeigen", vermuten Gress und Guido Vogel-Latz, der bei Mags den Arbeitskreis Verkehr leitet.

Die beiden sehen darin aber auch einen Ansatzpunkt. Die ausgeschilderte Strecke bedeute kaum fünf Kilometer Umweg. Da in der Lebacher Straße stadteinwärts eine relativ kurz geschaltete, sogenannte Pförtnerampel den Verkehrszufluss drosselt und von den folgenden Ampeln maximal zwei bis drei am Stück zu passieren seien, müsste die Route durch das Malstatter Herz eigentlich etwas länger dauern.
Kampf für Nachtfahrverbot



Die Mags-Leute sind jedenfalls gewillt, die Straße für den Durchgangsverkehr noch unbequemer zu machen. Mit Tempo 30 und baulichen verkehrsberuhigenden Maßnahmen, wenn es sein muss. "Das ist eben ein dickes Brett, das gebohrt werden muss", sagt Vogel-Latz. Was zu tun ist, soll bei einer Podiumsdiskussion im September erörtert werden. Als erstes Etappenziel gibt Gress aus: "Wir sollten zunächst ein Lkw-Nachtfahrverbot in der Lebacher Straße erwirken."

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