Malstatter machen Krach wegen Lärm

Malstatt · Gegen Lärm und Gestank in der Lebacher Straße regt sich immer lauterer Protest. Die Bewohner von Malstatt wollen aber nicht, dass hier langsamer gefahren wird, sondern dass weniger Laster durch die Straße fahren.

 Mit einem Protestmarsch demonstrieren Anwohner der Lebacher Straße am Donnerstag gegen Lkw-Lärm in ihrem Wohngebiet. Sprecher Guido Vogel-Latz: „Hier kommen auf 1000 Anwohner täglich 1000 Lastwagen. Das ist zu viel.“ Foto: Becker&Bredel

Mit einem Protestmarsch demonstrieren Anwohner der Lebacher Straße am Donnerstag gegen Lkw-Lärm in ihrem Wohngebiet. Sprecher Guido Vogel-Latz: „Hier kommen auf 1000 Anwohner täglich 1000 Lastwagen. Das ist zu viel.“ Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der Saarbrücker Stadtteil Malstatt ist in das Bundesförderprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen worden. In den kommenden etwa zehn Jahren sollen verschiedene Projekte realisiert werden. Zur Ideenfindung lud die Stadt Saarbrücken diese Woche Bürger aus Malstatt zur ersten Stadtteilkonferenz in die Italienische Mission ein. Doch noch bevor Bürgermeister Ralf Latz (SPD ) die Konferenz eröffnete, flog ihm der Schwerlastverkehr in der Lebacher Straße um die Ohren. Mehr als 100 Menschen demonstrierten vor der Stadtteilkonferenz in der Lebacher Straße gegen den Lkw-Verkehr in der Straße, den massiven Lärm und die Abgase.

Anschließend ging es zur Konferenz, bei der Ralf Latz während seiner Begrüßung den Malstattern noch für dieses Jahr sogenannte Schutzstreifen auf den Fahrbahnen und ein 24 Stunden dauerndes Tempo-30-Limit für die Lebacher Straße versprach. 75 000 Euro sollen die Maßnahmen kosten, die die Mehrheit der anwesenden Bürger jedoch ablehnte. "Durch den ganzen Ampelverkehr kann man in der Lebacher Straße ohnehin nicht schneller als 30 fahren. Eine dauernde Tempo-30-Zone ist Schwachsinn", sagte ein Bürger .

"Es geht um die Lautstärke und um den Gestank. Für einen viertklassigen Fußballclub werden 20 Millionen Euro für ein Stadion ausgegeben und an anderen Orten werden Bürger seit 50 Jahren hingehalten, und es wird immer schlimmer", sagte ein anderer Malstatter. Bei einer spontanen Abstimmung mit Handzeichen entschied sich eine klare Mehrheit gehen die Tempo-30-Zone. "Alles klar, das gebe ich genau so an den Stadtrat weiter", sagte Latz. Danach war das Thema beendet, anschließend ging es um das Programm "Soziale Stadt". In Arbeitsgruppen teilten sich die Bürger zur Diskussion und Ideenfindung für Projekte in Malstatt auf. Bei Befragungen und Analysen im Vorfeld der ersten Stadtteilkonferenz wurde bereits klar, dass auch hier die Verkehrsberuhigung in vielen Malstatter Straßen das wichtigste Thema ist. Aber auch die Erneuerung des Bürgerparks liegt den Menschen am Herzen. Genauso wie ein Biergarten auf dem Pariser Platz. "Wir werden die Ideen auswerten und nach Machbarkeit überprüfen. Am 28. Juni werden wir die Ideen bei der zweiten Stadtteilkonferenz präsentieren", sagte Andreas Hauck vom Saarbrücker Stadtplanungsamt und dort zuständig für das Programm "Soziale Stadt". Im kommenden Jahr sollen die ersten Projekte beginnen.

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