Lebacher Straße Malstatter kämpfen gegen Lkw-Verkehr

Saarbrücken · Bürger in Malstatt haben bewirkt, dass es in der Lebacher Straße auf beiden Seiten einen Fahrradstreifen gibt. Doch die Bedingungen für Radfahrer bleiben schwierig.

 Wenn Monika Gleser-Palzer mit dem Fahrrad über die Lebacher Straße zur Arbeit fährt, hat sie häufig riesige Lastwagen neben sich.

Wenn Monika Gleser-Palzer mit dem Fahrrad über die Lebacher Straße zur Arbeit fährt, hat sie häufig riesige Lastwagen neben sich.

Foto: Heiko Lehmann

Es ist Freitagnachmittag, und Monika Gleser-Palzer fährt mit einem Lastenfahrrad von der Arbeit nach Hause. Dabei fährt die 54-Jährige die komplette Lebacher Straße hinauf bis ins obere Malstatt. Die Lebacher Straße ist eng und sehr stark befahren. Immer wieder rauschen große Lkw an der Erzieherin vorbei. „Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren ist echt eine tolle Sache, wobei es schon sehr bedrohlich ist, wenn plötzlich ein halber Meter neben dir ein riesiger Lkw auftaucht“, beschreibt die 54-Jährige ihren Nachhauseweg.

Vor drei Jahren hat der Verein „Malstatt gemeinsam stark“ das Problem mit den Lkw auf der Lebacher Straße in die Hand genommen. „Wir haben damals 800 Lkw am Tag gezählt. Der Schwerlastverkehr ist wirklich enorm und eine Belastung für die Anwohner, Fußgänger und Radfahrer“, sagt Guido Vogel-Latz, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Die Stadt Saarbrücken hatte damals auf das Problem reagiert und eine Tempo-30-Zone und einen Fahrradstreifen auf beiden Seiten der Straße eingerichtet. Seitdem ist das Radfahren etwas sicherer geworden. „Man muss aber immer noch aufpassen, und es gibt auch Autofahrer, die den Fahrradstreifen einfach zuparken“, sagt Gleser-Palzer, die ebenfalls dem Verein „Malstatt gemeinsam stark“ angehört.

100 Radfahrer nutzen täglich zwischen 8 und 10 Uhr die Lebacher Straße, das hat der Verein gezählt. Auch die Lkw wurden nach drei Jahren wieder gezählt. „Es hat sich nichts geändert. Es sind nach wie vor genau so viele Lkw wie vorher auch“, sagt Vogel-Latz. „Es ist vor allem der Transitverkehr aus vielen Ländern in Europa. Diese Lkw müssen nicht nach Saarbrücken, fahren aber einfach durch, um an ihr Ziel zu kommen. Hier bei uns wird die Autobahn A 1 zur Stadtstraße, das kann nicht gutgehen. Die Stadt muss handeln und diesen Transitverkehr umleiten“, meint Vogel-Latz.

Die Vereinsmitglieder wollen auf keinen Fall, dass der Verkehr über einen anderen Stadtteil geleitet wird und dass dort die gleichen Probleme entstehen. „Es muss eine große Lösung her, die diesen Transitverkehr für ganz Saarbrücken beinhaltet“, so der Vereinsvize weiter. Der Verein hat mit der Tempo-30-Zone und dem Fahrradstreifen bereits einen Teilerfolg erzielt und ist auch dafür verantwortlich, dass ein Großteil der Geschäftsleerstände wieder zurückgegangen ist. Auch die Belebung des Pariser Platzes geht auf den Verein zurück. Die Bürger in Malstatt wollen wieder mehr Lebensqualität in ihr Viertel bekommen und auch bei dem Lkw-Problem nicht lockerlassen. Bis der Transitverkehr allerdings aus Saarbrücken verschwindet, muss Monika Gleser-Palzer jeden Tag hoffen, dass alles gut geht, wenn sie mit dem Fahrrad in der Lebacher Straße unterwegs ist.

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