Kampf um den Autobahnanschluss

Malstatt · Wer zum Gewerbegebiet Wiesenstraße oder auf die Saarterrassen will, muss durch Malstatt oder Burbach fahren, weil es keine direkte Autobahnabfahrt gibt. Das muss sich dringend ändern, fordern Betriebe und Bürger aus Malstatt. Doch wie das Projekt finanziert werden soll, steht in den Sternen.

 Von Alt-Saarbrücken nach Burbach sind es an der Messe nur wenige Meter Luftlinie. Mit dem Auto von einer auf die andere Seite zu kommen, ist aber nicht so einfach. Archivfoto: Becker&Bredel

Von Alt-Saarbrücken nach Burbach sind es an der Messe nur wenige Meter Luftlinie. Mit dem Auto von einer auf die andere Seite zu kommen, ist aber nicht so einfach. Archivfoto: Becker&Bredel

Der Verein "Malstatt gemeinsam stark" und Gewerbetreibende aus dem Stadtteil kämpfen gemeinsam für den Autobahn-Vollanschluss am Messegelände . Das Problem derzeit: Die Gewerbegebiete Wiesenstraße und Saarterrassen sind nicht direkt über eine Autobahnabfahrt erreichbar, sondern nur über die Malstatter Brücke oder die Abfahrt Burbach/Gersweiler. Der Verein und die Gewerbetreibenden erhoffen sich von einem direkten Autobahnanschluss eine bessere Verkehrsverbindung und eine Entlastung vor allem des unteren Malstatts von Lärm und Gestank.

Der Verein hat einen Brief formuliert, den einige Geschäftsleute aus der Breite Straße und dem Gewerbegebiet Wiesenstraße unterschrieben haben. Auch die Kirchengemeinden, Malstatter Bürger , die Grundschule Kirchberg und das Kinder- und Bildungszentrum unterstützen nach Angaben des Vereins die Initiative. Am Montag, 12. Dezember, werden nun 100 unterschriebene Briefe an einen Vertreter des Wirtschaftsministeriums überreicht. In dem Brief erklärt der Verein: "Durch einen Vollanschluss Messe würde der Durchgangsverkehr in Malstatt und Burbach massiv zurückgehen." Vor allem die Brückenstraße und die Breite Straße würden deutlich entlastet. Das hofft auch Francis Dietsch, der einen Friseurladen in der Breite Straße betreibt, und auch unterschrieben hat. Viele Autos und Lkw würden derzeit durch die Straße ins Gewerbegebiet Wiesenstraße fahren. Aber auch der Verkehr in der Hochstraße in Burbach würde deutlich zurückgehen, wenn der Autobahnanschluss gebaut wird, glaubt Dietsch. Er wird am Montag die Briefe übergeben.

Die Unterzeichner hoffen, dass die Landesregierung die Pläne für den "Vollanschluss Messe" vorantreibt. Das wiederum geht nur gemeinsam mit dem Bund. Denn die Autobahn ist eine Bundesstraße.

Astrid Klug , Abteilungsleiterin im saarländischen Wirtschaftsministerium, hatte im Sommer im Bauausschuss des Stadtrates erklärt, wie wichtig das Projekt auch aus Sicht des Landes ist. Rund 50 Millionen Euro soll der Bau kosten und der Bund soll den Großteil übernehmen. Eine Zusage aus Berlin liege aber noch nicht vor, teilte die Pressestelle des Ministeriums am Mittwoch mit.

Nach dem derzeitigen Plan sollen zwei Brücken parallel zur Eisenbahnbrücke über die Saar gebaut werden, um von der bereits bestehenden Autobahnausfahrt am Messegelände in Richtung Innenstadt die Gewerbegebiete zu erreichen und von dort auch auf die Autobahn Richtung Völklingen/Saarlouis zu kommen. Allerdings gibt es bereits seit 2007 Überlegungen, den Anschluss zu bauen - jetzt kommt also ein neuer Anlauf. Wie das Ministerium erklärt, wird es im Januar auch ein Gespräch mit der Deutschen Bahn über die Baumaßnahme geben.

Friseur Francis Dietsch setzt neben diesem Großprojekt viele Hoffnungen auf das Bundesprogramm "Soziale Stadt", mit dessen Hilfe Malstatt aufgewertet werden soll. Die Breite Straße könnte mit Geld aus dem Programm umgebaut und ein Radweg angelegt werden.

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