„Jeder machte es so, wie er wollte“

Malstatt · Diese Woche stand im Kulturzentrum am Eurobahnhof ganz im Zeichen der jungen Leute. Für sie gab's Workshops: Video-Kurzfilm, Comics, Hip-Hop, Breakdance und Graffiti. Und die Veranstalter legten Wert darauf, auch Jugendliche dabeizuhaben, die „sonst mit Kunst und Kreativität nur wenig in Berührung kommen“.

 Spaß beim Graffiti-Workshop: (v.l.) David, Dozent Jan Sahner, Lukas, Samuel und Fabian. Fotos: Iris Maurer

Spaß beim Graffiti-Workshop: (v.l.) David, Dozent Jan Sahner, Lukas, Samuel und Fabian. Fotos: Iris Maurer

Im KuBa, dem Kulturzentrum am Eurobahnhof, herrschte dieser Tage eine ganz besonders kreative Atmosphäre. Denn anders als sonst waren es nicht arrivierte Künstler in ihren Ateliers, die hier künstlerisch tätig waren, sondern fast 60 Jugendliche, die an verschiedenen Workshops teilnahmen. Fünf Tage dauerten die Kurse Video-Kurzfilm, Comic, Hip-Hop /Breakdance oder der doppelt belegte Graffiti-Workshop. Heute Nachmittag werden die Ergebnisse der Kurse bei einem kleinen Fest der Öffentlichkeit präsentiert.

"Die Workshops haben den Jugendlichen viel Spaß gemacht. Das hat man im ganzen Haus gemerkt", schwärmte Michaela Kilper-Beer, Geschäftsführerin des KuBa, gestern. Und dann berichtete sie, dass in diesem Sommer die Nachfrage nach den Kursen besonders groß war. Die teilnehmenden Jugendlichen kamen aus allen sozialen Schichten. "Es ist uns immer ganz wichtig, dass auch Jugendliche teilnehmen können, die sonst mit Kunst und Kreativität nur wenig in Berührung kommen", erklärte sie: "Und durch die Unterstützung der ,Peter und Luise Hager Stiftung' konnten auch Jugendliche teilnehmen, die geflohen sind oder deren Eltern den Kursbeitrag nicht bezahlen können." Vielleicht war es ja gerade diese Zusammensetzung, die die Workshops so spannend und lebendig machte.

Das war auch beim Hip-Hop /Breakdance zu spüren. "Kick auf links und Wechsel" war eines der Kommandos von Stefan Muth - und die vier Jungs und sieben Mädchen wussten schon nach zwei Tagen genau, was sie machen sollten. Zuerst sprangen sie von einem Bein auf das andere, danach nahmen die Teilnehmer die "coole Pose" ein, bei der die Arme verschränkt werden und der Kopf schief gehalten wird, und zum Ende waren Breakdance-Moves auf dem Boden dran.

"Danach müsst ihr die Hände ausschütteln", rief Stefan Muth. Der junge Mann, der auch in einem Tanzverein in Saarlouis unterrichtet, war bereits das zweite Mal Kursleiter beim KuBa. "Das macht hier sehr viel Spaß, denn die Kids sind gut drauf und lernen schnell", lobte er seine Teilnehmer. Auch Jan Sahner, einer der Kursleiter des Graffiti-Workshops, war begeistert von den Jugendlichen.

"Zuerst waren sie noch etwas schüchtern", sagte er und erzählte dann, dass er und Tobias Müller, ebenfalls Kunststudent, den Teilnehmern zuerst erklärt haben, was Graffiti eigentlich ist. Dann wurden verschiedene Künstler vorgestellt und erste Skizzen auf Papier gebracht. "Die Skizzen machten die Kids frei, jeder konnte sich ein Motiv überlegen, und das übertrugen sie danach auf Platten", erklärte Jan Sahner weiter.

Erst im letzten Schritt wurden die Motive gefüllt und koloriert. "Jeder machte es so, wie er wollte, das war anders als im Kunstunterricht in der Schule. Die Kids arbeiteten zusammen und halfen sich gegenseitig. Sie sind so lebensbejahend und positiv. Es war schön, zu sehen, wie sich das entwickelte", sagte Jan Sahner.

 Auch ein Workshop Hip-Hop und Breakdance gehörte zum Programm.

Auch ein Workshop Hip-Hop und Breakdance gehörte zum Programm.

Abschlusspräsentation der Ergebnisse der Workshops heute, Freitag, 26. August, ab 17 Uhr in der Kantine des Kulturzentrums am Eurobahnhof, Europaallee 25.

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