Ein kleiner Junge mit großen Problemen

Malstatt. Was Florian genau hat, können die Ärzte nicht sagen. Es gab viele Untersuchungen, aber keine eindeutige Diagnose, sagt Florians Vater, Andreas Brümmer. Zumindest eines gibt es heute, zum dritten Geburtstag Florians, eine gute Nachricht. Das Geld für die Delfintherapie des Jungen ist zusammen.Vom 2. bis zum 27

 Florian feiert heute in Malstatt seinen dritten Geburtstag. Im Mai soll er mit Delfinen plantschen. Foto: Brümmer

Florian feiert heute in Malstatt seinen dritten Geburtstag. Im Mai soll er mit Delfinen plantschen. Foto: Brümmer

Malstatt. Was Florian genau hat, können die Ärzte nicht sagen. Es gab viele Untersuchungen, aber keine eindeutige Diagnose, sagt Florians Vater, Andreas Brümmer. Zumindest eines gibt es heute, zum dritten Geburtstag Florians, eine gute Nachricht. Das Geld für die Delfintherapie des Jungen ist zusammen.Vom 2. bis zum 27. Mai wird Florian Brümmer mit seiner Mutter Bianca und seinem Vater Andreas in die Türkei fliegen. Eine Therapie in der Türkei sei billiger als in den Vereinigten Staaten, sagt Andreas Brümmer. Ohne Hilfe hätte sich die Familie diese rund 8000 Euro teure Reise allerdings nicht leisten können.

Im Mai in die Türkei

Der größte Teil der Summe sei durch Spenden an die Stiftung "Ein großes Herz für kranke Kinder" zusammengekommen, sagt Andreas Brümmer. 5000 sind auf diesem Weg an die Familie geflossen. Dass auch die restlichen 3000 Euro zur Verfügung stehen, sei vielen engagierten Menschen zu verdanken, erklärt Andreas Brümmer.

So haben die Schlagersänger Bernardo de Silva und Rudi Falk für Florian gesungen, sogar eine CD aufgenommen, die sich 500 Mal verkauft habe, erzählt Andreas Brümmer. Auch viele Menschen aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef in Malstatt, wo die Brümmers wohnen, haben sich sehr für Florians Delfintherapie ins Zeug gelegt. "Es ist Zeit, allen, die uns geholfen haben, ein dickes Dankeschön zu sagen", sagt Andreas Brümmer.

Die Delfintherapie soll Florian, der sehr scheu sei, helfen, seine Angst vor Menschen abzubauen. Und die Begegnung mit den Delfinen soll dazu beitragen, dass der Junge vielleicht doch irgendwann zu sprechen beginnt.

Der kleine Junge, der die ersten Wochen seines Lebens auf der Intensivstation des Winterbergklinikums verbracht hat, hat große Probleme: Feste Nahrung kann er nicht zu sich nehmen, oft leidet er unter Krämpfen und droht manchmal, zu ersticken. Wenn er sich mit Eltern und Geschwistern verständigen will, bringt er nur ein Baby-Schreien heraus. Arme und Beine sind zu kurz, verschiedene Leber und Milz sind zu groß, die Wirbelsäule ist verkrümmt.

Florian hat viel Zeit mit Ärzten verbracht. Unter anderem wurde er in der Uni-Klinik Mainz untersucht, erzählt sein Vater. Dort habe man den Verdacht, allerdings koch keine Gewissheit, dass Florian unter dem Noonan-Syndrom leidet. Die Krankheit tritt auf, weil - vereinfacht formuliert, ein Gen verändert ist und dadurch die Wachstumsfunktion gestört wird.

Einzelne Auswirkungen der Krankheit, erklären die Eltern auf ihrer Internetseite, können behandelt werden. Ein durch die Krankheit ausgelöster Herzfehler kann zum Beispiel operiert werden. Sprachstörungen können durch Übungen gemildert werden. Seh- und Hörschäden durch Hörgeräte und eine Brille ausgeglichen werden. Aber - und damit müssen Florian und seine Eltern wohl leben - heilbar sei die Krankheit nach heutigen medizinischen Erkenntnissen nicht.

Aber heute, sagt Andreas Brümmer, werde erstmal gefeiert: Florians dritter Geburtstag. Denn Florian sei "geboren, um zu leben".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort