Banker möbeln Malstatter Spielplatz auf

Malstatt · Mit Harken, Schippen und Beton möbelten Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Bank den Spielplatz am Grünen U in Malstatt auf. Die Anlage war in die Jahre gekommen. Da kam die Hilfe der Finanzexperten gerade recht.

Malstatt. Rund 80 Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Bank haben am Montag an einem "Caring-Day" (siehe Infobox) mit Arbeitern des städtischen Grünamtes den Spielplatz am Grünen U in Malstatt saniert. Sie tauschten Computer, Anzug und Krawatte, Kostüm und Kreditverträge gegen Schippe, Schubkarre, Jeans und Arbeits-T-Shirt. Auch der Vorstandsvorsitzende der Bank, Franz Reiner, rührte Beton. Mitgemacht haben zahlreiche Nachbarn und Mitglieder des Vereins Zukunftsarbeit Molschd (Zam).Vor 16 Jahren wurde das Gelände zwischen Trifels- und Taunusstraße, das von oben aussieht wie ein eckiges U, zuletzt saniert, sagt Ruth Kuphal. Sie war daran damals als Leiterin des Referats "Kinder in der Stadt" (Kids) beteiligt. "Viele, die damals jung waren und von der Aktion profitierten, haben heute selbst Kinder und helfen hier mit", sagt Kuphal. Spielgeräte, Tische und Bänke waren inzwischen in die Jahre gekommen, mussten ausgebessert oder ersetzt werden. Der Sand in den Buddelkisten und der Kies unter Rutschen, Klettergerüsten und Schaukeln musste erneuert werden.

Gabi Lermen vom Grünamt hat das alles geplant und entschieden, wo neue Klettergerüste und Schaukeln hin sollten. Deshalb war am Montag viel zu tun. Banksprecher Harald Bertsch half zum Beispiel, Robinienstämme zu schälen. Die werden zu Sitzbänken, Balancierstangen oder Klettermöglichkeiten. Bertsch: "Das ist wirklich Knochenarbeit, ich habe schon die erste Blase an der Hand." Andere Helfer schleiften unermüdlich alte Spielgeräte ab und strichen sie neu. Wieder andere gossen Fundamente für Spielgeräte. Die übrigen bewegten Schubkarren mit Kies und Sand dorthin, wo Material gebraucht wurde. Dirk Sold von der Landesarbeitsgemeinschatt Pro Ehrenamt hatte dafür gesorgt, dass die Bankmitarbeiter ihren Caring-Day der Zukunftsarbeit Molschd (Zam) zugute kommen lassen. Zam-Mitarbeiter Werner Lorscheider koordinierte die Zusammenarbeit von Anwohnern und Bankteam. "Die Anwohner richteten einen Garderobendienst für die Bankmitarbeiter ein und kümmern sich ums Essen." Würstchen und Nudelsalat gab es zur Stärkung. Beim Essen kam Oberbürgermeisterin Charlotte Britz ins Gespräch mit den Helfern. Sie pflichtete Bertsch bei, der sagte: "Die öffentliche Hand kann solche Projekte kaum noch finanzieren. Deswegen sind die Unternehmen mehr und mehr in der Pflicht."

Stichwort

Ein Caring Day bedeutet, dass sich Mitarbeiter eines Unternehmens kostenlos in den Dienst einer guten Sache stellen. Sie können sich zum Beispiel, wie in Malstatt, handwerklich betätigen, Alte und Kranke auf einem Ausflug begleiten oder Jugendliche für Bewerbungen fit machen. red

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