120 Viertklässler verdienten sich Werkstattdiplome

Malstatt · Wer nicht lesen, schreiben und rechnen kann, der ist vielen Missständen in unserer Gesellschaft fast hilflos ausgeliefert. Deshalb ist es ungeheuer wichtig, lesen, schreiben und rechnen zu lernen, damit man sich verteidigen kann. Und wenn man das geschafft hat, dann ist es schön, wenn man auch noch erfährt, was man alles mit den Händen machen kann. Und genau das ließen sich jetzt 120 Viertklässler zeigen.

 Sie sind stolz auf ihre Werkstattdiplome: Viertklässler der Grundschulen Wallenbaum und Kirchberg mit Thomas Brück und Wolfgang Schönberger (hinten). Foto: DWSAAR/ Paulus

Sie sind stolz auf ihre Werkstattdiplome: Viertklässler der Grundschulen Wallenbaum und Kirchberg mit Thomas Brück und Wolfgang Schönberger (hinten). Foto: DWSAAR/ Paulus

Foto: DWSAAR/ Paulus

Werkstattdiplome - das sind ganz besondere Zeugnisse - gab's jetzt für 120 Viertklässler der Grundschulen Wallenbaum und Kirchberg.

Die Kinder hatten drei Wochen lang jeweils zwei Schulstunden im Sachkundeunterricht gemessen, gesägt, gebohrt und genagelt und dabei ganz viel über das Arbeiten mit Holz gelernt. Und zur Belohnung brachten ihnen der Saarbrücker Bildungsdezernent Thomas Brück und Wolfgang Schönberger, der Abteilungsleiter "Offene Soziale Arbeit" beim Diakonischen Werk, jetzt die Werkstattdiplome. Denn die Arbeit und Ausbildung der Kinder in der Werkstatt hatte das Kinderbildungszentrum (Kibiz) des Diakonischen Werk (DW) in Malstatt organisiert. Das teilte das DW mit.

"Wir haben mit Kopf, Hand und Herz gelernt", lobte Christian Teichfischer vom DW die jungen Handwerker anlässlich der Übergabe der Diplome. "Schnell habt ihr festgestellt, dass es viele Verbindungen zum Mathematikunterricht gibt. Etwa als es darum ging, wie viele Zentimeter ein Metermaß hat", sagte Teichfischer. "Und ihr habt gelernt, dass es wichtig ist, erst einmal zuzuhören und zuzuschauen, wie man mit dem Werkzeug umgeht, bevor ihr loslegen konntet."

Das sei vor allem den Jungs nicht immer leicht gefallen. Teichfischer ging auch auf die Teamarbeit ein, die nach und nach entstanden sei: "Da haben auch die Sprachhürden bald keine Rolle mehr gespielt." Denn 80 Prozent der Kinder in den beiden Schulen haben einen Migrationshintergrund. Schönberger betonte die gute Kooperation mit den Schulen und kündigte an, das Projekt werde nächstes Jahr mit den neuen Viertklässlern weitergeführt.

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