Smartcity Saarbrücken Firmen können städtisches Netz nutzen

Saarbrücken · Auf dem Weg zur Smartcity bietet die Stadt Saarbrücken Betrieben an, auf ihr Online-Netzwerk zurückzugreifen. Das würde Kosten senken.

 Das städtische Netzwerk nutzen bereits die Stadtwerke zur Übertragung der Messdaten vieler ihrer Verbraucherzähler.

Das städtische Netzwerk nutzen bereits die Stadtwerke zur Übertragung der Messdaten vieler ihrer Verbraucherzähler.

Foto: dpa/Jens Wolf

Um die Digitalisierung in Saarbrücken voranzutreiben, verstärkt die Landeshauptstadt die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und lässt sie von ihrer bereits aufgebauten Infrastruktur profitieren. „Exemplarisch hierfür steht etwa unser LoRaWAN-Netz, das ein wichtiger Teil unserer IoT-Infrastruktur ist“, berichtet Tobias Raab, in der Landeshauptstadt als Dezernent unter anderem für Wirtschaft und Digitalisierung zuständig, in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und ermöglicht ein sehr energieeffizientes Senden und Empfangen von Daten über lange Strecken. IoT – „Internet of Things“ oder Internet der Dinge – ist im Prinzip ein Netzwerk von mit dem Internet verbundenen Geräten, die Sensordaten zur zentralen Verarbeitung zusammentragen. „Dies ermöglicht völlig neue Produkte und Services und hilft, in etablierten Geschäftsmodellen Kosten zu reduzieren“, schreibt die Stadt. Die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie sind nach ihren Angaben vielseitig, Beispiele sind das Auslesen von Wasser, Wärme- und Gaszählern aus der Ferne, das Überwachen der Luftqualität in einer Stadt oder der Raumluft in Gebäuden möglich.

Um das LoRaWAN-Netz geeignet flächendeckend aufzuspannen, hat die Stadtwerke-Tochter co.met GmbH an rund 50 hochgelegenen Standorten und Gebäuden des Stadtwerke-Konzerns und auch am Klinikum Winterberg sogenannte LoRaWAN-Gateways installiert und in Betrieb gesetzt. Dies sind Empfangsstationen, über die die Daten aus einzelnen LoRaWAN-Geräten empfangen und an die zentrale Datenplattform weitergeleitet werden. Aktuell übertragen die Stadtwerke zum Beispiel die Messdaten einer Vielzahl ihrer Verbrauchszählern über diese neue Funk-Infrastruktur. Das gilt auch für die EnergieSaarLorLux AG, den Energie-Grundversorger in der Landeshauptstadt.

Mittlerweile konnte die Landeshauptstadt das LoRaWAN-Netz in Kooperation mit den Stadtwerken Völklingen bereits auch auf den Einzugsbereich der Stadt Völklingen ausdehnen.

Das vorhandene Netz sowie die passende IoT-Plattform stehen auch für jegliche möglichen Anwendungsfälle in Handel, Gewerbe und Industrie „synergetisch und damit kostengünstig“ zur Verfügung, wie Raab weiter mitteilt. Interessenten aus dem Mittelstand können damit vorhandenen Service zu günstigen Konditionen einkaufen und darüber hinaus eigene Produkte und Dienste entwickeln und selbst vertreiben. Die Möglichkeiten werden bereits von Unternehmen wie zum Beispiel der Debusmann GmbH, einem der bekanntesten Anlagenbauer und Servicedienstleister im Bereich der Kälte-, Klima- und Lufttechnik aus Klarenthal, genutzt, meldet Raab. Sie setzt die Technologie in der Überwachung von Temperatur und Feuchte von Kühllagern, Serverräumen und Büroräumen ein.

 Tobias Raab

Tobias Raab

Foto: Stadt Saarbrücken

Darüber hinaus haben weitere mittelständische Unternehmen ihr Interesse bekundet oder sogar entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit der Stadt abgeschlossen. „Wir sehen uns dadurch in unserem Vorgehen bestätigt und werden auch weiterhin daran arbeiten, Saarbrücken smarter zu machen und damit auch den lokalen Mittelstand zu fördern“, sagt Tobias Raab.

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