Spende des ZDF-Magazins Royale Warum Kult-Moderator Jan Böhmermann ein Jugendprojekt im Saarland unterstützt
Saarbrücken/Mainz · Einen dicken Scheck erhält ein Projekt des Landesjugendrings Saar. Das Geld kommt vom ZDF. Es handelt sich dabei um den Verkaufsgewinn eines Magazins, das sich mit Klatschpresse beschäftigt. Doch was hat das mit dem jetzt unterstützten Projekt zu tun?
Jan Böhmermann, Moderator des ZDF-Magazins Royale, befasst sich auch damit, Falschnachrichten aufzudecken. Sein Team unterstützt ein saarländisches Projekt zur Medienkompetenz junger Leute. Hier ist Böhmermann während seiner Sendung vom April 2021 zu sehen, als er sich mit Klatschpresse befasste.
Foto: ZDF/Screenshot: Matthias Zimmermann (hgn)Fette Überschriften mit kernigen Aussagen auf der Titelseite: Doch der Beitrag dazu ein paar Seiten weiter offenbart: An der reißerischen Schlagzeile ist so gut wie nichts Wahres dran. Ein Markenzeichen der Klatschpresse.
Jan Böhmermann hat sich diese Blätter in seiner ZDF-Sendung Magazin Royale vorgenommen und sie wahrlich in der Luft zerrissen. Der Kult-Moderator ging dabei nicht zimperlich mit den Blattmachern ins Gericht. Er warf ihnen vor, gerade noch so an der Strafbarkeit vorbei, die Leser in die Irre zu führen. Dabei erreichen diese Boulevardblätter Woche für Woche Millionenauflage.
Mit einem eigenen Druckprodukt, das sich mit der Regenbogenpresse satirisch auseinandersetzt, gingen die Verantwortlichen der TV-Sendung auf den Markt. Der Verkaufsgewinn kam nun verschiedenen Projekten bundesweit zugute. Dabei wählte das Team solche aus, die sich für kompetent kritischen Umgang mit Medien einsetzen.
Dazu zählt offenbar auch der Landesjugendring Saar. Denn für sein Projekt Jugendserver Saar erhielt er ebenfalls Geld: 3676 Euro soll nach Angaben einer Jugendring-Sprecherin in Saarbrücken die Spendensumme aus Mainz betragen.
Mit dem saarländischen Projekt gehen die Verantwortlichen an Schulen, zu Jugendverbänden und Jugendarbeit-Einrichtungen. Dabei arbeiten alle über ein Internetportal. Konkret bietet der Jugendserver das Medienkompetenz-Projekt Kom-Comm.
Vordringlich gehe es darum, darüber jungen Leuten beizubringen, sicher mit eigenen und fremden Daten im Netz umzugehen. Soziale Netzwerke sowie Videoplattformen würden hier einbezogen. Ein Schwerpunkt liege unter anderem auf dem gerade bei Kindern und Jugendlichen beliebten Angebot TikTok. Dort ist es möglich, eigene Kurzfilme einzustellen. Aber auch die Beiträge anderer sollten vorsichtig beäugt werden.
Bis zu 700 junge Leute sowie Hauptberufliche und Ehrenamtler würden pro Jahr über Schulungen erreicht, teilt der Jugendring mit. Eltern seien ebenfalls Zielgruppe.
Insbesondere während der Corona-Pandemie sei der Medienkonsum stark angewachsen. Das habe auch Auswirkungen auf die Projektarbeit. Nicole Lammerz ist Jugendserver-Projektleiterin. Sie sieht die ZDF-Spende bestens angelegt. Denn dies helfe, die „enorm gestiegene Nachfrage nach unseren Medienkompetenz-Projekten“ zu finanzieren.