Neue Reihe „Regionaler Sommergenuss“ Kulinarischer Genuss mit regionalen Bioprodukten
Saarbrücken · Die Premiere der Veranstaltung „Regionaler Sommergenuss“ in Saarbrücken war ein Erfolg.
Italienische Pasta und Pilze aus Saarbrücken sowie Wassermelone aus Saarlouis-Lisdorf – von einigen Zutaten des regionalen Menüs, die das Saarbrücker Restaurant „Qu4rtier“ am vergangenen Wochenende seinen Gästen erstmals kredenzt hat, würden viele wohl nicht vermuten, dass sie aus dem Saarland kommen. Zum Start seiner neue Reihe „Regionaler Sommergenuss“ überraschte der Gastronomiebetrieb die 80 Besucher der ausgebuchten Premiere.
Die Idee dazu sei spontan entstanden, erklärte Serviceleiter Timo Pfadenhauer: „Wir wollten noch mehr Regionalität in unsere Speisekarte bringen.“ Zusammen mit dem „Saarbrücker Kompass“, einem Online-Blog, der Sehens- und Erlebniswertes aus der Landeshauptstadt aufzeigen möchte, setzten sie die Idee um. Auf Instagram folgen dem Projekt von Gymnasiallehrer Marcel Becker und der Psychologin Victoria Hemsing inzwischen über 100 000 Nutzer. „Wir haben ein bisschen die Werbung übernommen“, erklärte Becker. Mit Erfolg: In nur drei Tagen war die Premiere ausverkauft. Während die ersten Gäste eintrudelten, liefen die Vorbereitungen bei dem fünfköpfigen Team in der Küche auf Hochtouren. Bereits am frühen Vormittag des Vortages habe man damit angefangen, sagt Luna Saraceni. Zumal das Restaurant da noch eine Hochzeits-Gesellschaft zu Gast hatte. Zuvor hatten die Küchenchefin und ihr Team das Menü schon in den Vorwochen immer wieder probe-gekocht. Denn auch für die erfahrenen Profis sei dieses auf jeden Fall „sehr aufwendig und nicht alltäglich“ – und das, obwohl im „Qu4rtier“ auch an normalen Tagen bereits auf gehobenerem Niveau gekocht werde, ergänzte Saraceni.
Die Zutaten, die nicht nur alle aus der Region kamen, sondern auch komplett Bio-Produkte waren, würden zum Teil anders schmecken, als die, die man normalerweise verwende. So sei zum Beispiel das Rapsöl aus der Wasgau-Mühle etwas Besonderes. Und auch die Sahne habe einen speziellen Geschmack.
„Die größte Herausforderung war aber das Fleisch“, verrät Saraceni. Das Rumpsteak habe ihr Team im Ganzen gebraten. Das Problem dabei sei gewesen, genau den Garpunkt zu treffen, den die einzelnen Gäste haben wollen. Denn der eine möchte sein Roastbeef lieber kurz angebraten, der andere ganz durch.
Der persönliche Höhepunkt des Menüs für die Küchenchefin war übrigens die Wassermelone, die zusammen mit Sauerrahmeis, Basilikum und Kresse unter dem Titel „Lisdorfer Teich“ zum Dessert serviert wurde. Ihr Geschmack sei mit dem herkömmlichen nicht zu vergleichen, sondern sei viel saftiger.
Während die Saarbrücker Pilze, die es zum Rumpsteak gab, in einem Bunker im Nussberg der Landeshauptstadt gezüchtet wurden, hat Roman Denis von der Gemüsemanufaktur in Saarlouis-Lisdorf neben der Wassermelone auch mehrere Bio-Gemüsesorten zu dem „Bunten Pflücksalat“ mit Ziegenfrischkäse aus dem Warndt zur Vorspeise und dem Zwischengang „Lisdorfer Gazpacho“ beigesteuert. Ihn würde es freuen, wenn die saarländischen Gastronomen Bio-Produkte in Zukunft noch stärker nachgefragen würden. Diese seien im Vergleich zu den Weltmarktprodukten nicht knapp, und die Preise würden denen von vor drei Jahren entsprechen. Oft könnten Restaurants für nur einen Euro mehr auf das Menü aus Bioprodukten zurückgreifen, sagt Denis.
Während früher quasi jeder Händler selbst die Gastronomen in der Region abgefahren hat, übernimmt die Logistik nun die „Öko-Marktgemeinschaft“. Eva Bensel: „Wir versuchen die kleineren Erzeuger zu bündeln.“ Von Ölen bis zum Fleisch des Menüs, das von der Gemeinschaft kam, reicht die Auswahl der Produkte.
Sehr zufrieden zeigte sich Timo Pfadenhauer, als sich die Gäste aus den unterschiedlichsten Altersstufen wieder auf ihren Heimweg machten. Zumal einige von ihnen den Service-Leiter und sein Team lobten, dass der Abend für sie einzigartig gewesen sei. „Auch der Ablauf hat reibungslos funktioniert“, sagt Pfadenhauer zufrieden. Nach der gelungenen Premiere stand schnell fest, dass aus der Veranstaltung „Regionaler Sommergenuss“ im „Qu4rtier“ eine jährliche Reihe werden soll.