Angst um Innere Sicherheit Polizei-Gewerkschaft warnt: viel zu wenig Bewerber, schlechte Bezahlung im Saarland
Saarbrücken · Gefährdet der Stellenabbau bei der saarländischen Polizei die innere Sicherheit? Zumindest sieht Gewerkschafstchef David Maaß eine erdrückende Last auf seine Kollegen zukommen.
Die Zahl der Bewerber für eine Laufbahn bei der saarländischen Polizei hat sich binnen zehn Jahren mehr als halbiert. Das berichtet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Saarland.So sollen es 2008 noch 1300 Menschen gewesen sein. Zum Bewerbungsschluss am Montag, 15. Oktober, seien nur 600 Bewerbungen eingegangen. 2017, meldet ein GdP-Sprecher, waren es knapp 850. Für die Gerwerkschaft sei diese Entwicklung besorgniserregend. Schuld daran gibt sie der Landesregierung.
Hohe Belastung, schlechte Bezahlung
GdP-Landeschef David Maaß: „Die politisch Verantwortlichen haben das Schiff Polizei in den letzten Jahren sehenden Auges in Richtung des Eisberges gesteuert.“ Personalabbau, hohe Arbeitsbelastung und schlechte Besoldung ließen junge Menschen in andere Länder oder in die freie Wirtschaft abwandern. Maaß fordert Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) auf, den Sparkurs bei der Polizei zu verlassen, „bevor die saarländische Polizei nicht mehr zu retten ist“. Dringend erforderlich seien 500 Mehreinstellungen bis 2030 sowie Besoldung wie im Bundesdurchschnitt. Die liege zurzeit auf dem zweitletzten Platz aller Länder.
Historischer Tiefststand
2500 Beamte zähle die Polizei derzeit im Saarland, das sei historischer Tiefststand. „Die Belastungsgrenze der Kolleginnen und Kollegen ist in vielen Arbeitsbereichen überschritten“, sagt Maaß. Trotzdem gehe der Personalabbau weiter. Der Gewerkschaftler appelliert an die Fürsorgepflicht des Dienstherrn, Innenminister Klaus Bouillon (CDU). Maaß vermisst die Wertschätzung gegenüber seinen Kollegen.
Die GdP zählt nach eigenen Angaben 2700 Mitglieder im Saarland und organisiere rund 70 Prozent der saarländischen Polizeibeschäftigten.