Theater im Viertel „Yiddische Tage“ mit Shtetl Band und Klezmer-Workshop

Saarbrücken · Im Theater im Viertel dreht sich vom 21. bis 25. November alles um die jiddische Kultur. Lesung aus Kressmann Taylors „Empfänger unbekannt“.

 Ruth Boguslawski ist Herz und Seele der jiddischen Kulturprogramme im TiV. 

Ruth Boguslawski ist Herz und Seele der jiddischen Kulturprogramme im TiV. 

Foto: Oliver Dietze

Seit vielen Jahren schon wird im Saarbrücker Theater im Viertel (TiV) die jüdische Kultur gepflegt. Regelmäßig gibt es Klezmer-Konzerte und Lesungen unter dem schönen  Namen „Federmenschen“. Insbesondere die Sängerin Ruth Boguslawski ist da im TiV aktiv.

In diesem Jahr haben sich die  TiV-ler nun entschieden, „Yiddische Tage“ zu stemmen. Vom 21. bis 25. November gibt es gleich ein ganzes Paket Kultur mit Film, Musik und Literatur.

Los geht es am Donnerstag, 18 Uhr, mit der Aufführung des historischen Films „Yidl mitn Fidl“ von Joseph Green. Der Film von 1936 setzt sich kritisch mit verschiedenen antisemitischen Sterotypen auseinander. Er war der erste international erfolgreiche  jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. (Karten: 5 Euro).

 Der Bestseller „Empfänger unbekannt“ von Kressmann Taylor steht am Donnerstag, 22. November, 19.30 Uhr auf dem Programm. Ruth Boguslawski und Eva Ohnesorg gestalten eine szenische Lesung des Romans, der eine fiktive Brieffreundschaft zwischen einem amerikanischen Juden und seinem  deutschen Freund beschreibt. Der Roman erschien 1938 und enthüllte damals bereits die zerstörerische Wirkung des Nationalsozialismus.

Immer gern gesehen in Saarbrücken ist die Global Shtetl Band. Am Freitag, 23.  November, 19.30 Uhr, spielen die „Könige des Latino-Klezmer“ im TiV ihr neues Programm „mentsh“. Die Shtetl-Band-Musiker Bartek Standzyk und Markus Milian Müller veranstalten am Samstag, 24. November, zudem einen Klezmer-Workshop für alle Instrumente. Von 11 bis 17 Uhr werden gemeinsam wunderschöne Klezmer-Melodien erarbeitet. Anmeldung erforderlich, die Teilnahme kostet 25 Euro.

Für die Freunde des legendären jüdischen Humors gibt es am Samstag einen reizvollen Termin. Norbert Gutenberg wird eine Stunde lang jüdische Witze erzählen und freut sich auch auf jüdische Witze, die das Publikum vielleicht beisteuern kann. „Farzeilen“, jüdisches Erzählen, findet Samstag um 19.30 Uhr statt.

Zum Abschluss der „Yiddischen Tage“ gibt es am Sonntag, 25.  November, 17 Uhr, ein Konzert der Reihe „Yiddischland“. Es musizieren das Duo Palavres mit Ruth Boguslawski und dem Nürnberger Multi-Instrumentalisten Markus Milian Müller. Mit dabei sind auch „Di Kuzinen“, fünf Chorsängerinnen, die sich im Saarbrücker Ensemble „FrauenStimmen“ kennengelernt haben.

Während der „Yiddischen Tage“ werden die Nachbarn des TiV vom Hauck-Einbistro jiddische Speisen kochen. Im Angebot sind zum Beispiel Pastrami-Sandwiches und Falafel. Freitag gibt es Tscholent, einen Eintopf, der 24 Stunden lang schmort.

 Hereinspaziert: Das Theater im Viertel empfängt die Freunde der jiddischen Kultur.

Hereinspaziert: Das Theater im Viertel empfängt die Freunde der jiddischen Kultur.

Foto: Iris Maurer
 Die Global Shtetl Band kommt zu den „Yiddischen Tagen“ und gibt am Samstag auch einen Klezmer-Workshop im Theater im Viertel.

Die Global Shtetl Band kommt zu den „Yiddischen Tagen“ und gibt am Samstag auch einen Klezmer-Workshop im Theater im Viertel.

Foto: band

Karten zu den Abendveranstaltungen kosten 15/10 Euro und sind unter Tel. (06 81) 390 46 02 oder E-Mail karten@dastiv.de erhältlich. Hier kann man sich auch für den Klezmer-Workshop anmelden.

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