Weltenbummlerin Koba Krause Im Dauerlauf durchs Himalaya-Gebirge

Saarbrücken · Koba Krause geht beim Mustang Mountain Trail Race in Nepal an den Start und sammelt dabei für ein Waisenhaus.

 Koba Krause beim Training  im Saarbrücker Stadtwald.     

Koba Krause beim Training im Saarbrücker Stadtwald.     

Foto: Iris Maria Maurer

Seit drei Monaten lebt Koba Krause rigoros nach einem besonderen Trainings- und Ernährungsplan. Die 53-Jährige bereitet sich gerade auf das Abenteuer ihres Lebens vor – das Mustang Mountain Trail Race in Nepal. Vom 16. bis zum 24. April geht es 170 Kilometer in acht Etappen und in einer Höhe von 3000 bis 4000 Metern durch das Mustang-Himalaya-Gebirge.

„Ich will ankommen. Es geht mir nicht um die Zeit. Es wird ein Abenteuer, und vielleicht kann ich ja ein paar Euro für Waisenkinder erlaufen“, sagt Koba Krause und freut sich auf unvergessliche Eindrücke und atemberaubende Landschaften.

Vor zehn Jahren studierte die heutige Sachgebietsleiterin im Statistischen Landesamt an der Saar-Uni Evaluation mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit. Als Professor Reinhard Stockmann vom geplanten Abenteuer seiner ehemaligen Absolventin erfuhr, entstand die Idee, dieses Abenteuer auch für einen guten Zweck zu nutzen. Das Centrum für Evaluation (Ceval) unterstützt ein Waisenhaus in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Zusammen mit Koba Krause sammelt Ceval zur Zeit Spenden.

„Für jede Etappe, die ich schaffe, bekommen die Kinder mehr Geld. Es ist auch eine gute Motivation für mich, um weiter zu kämpfen, wenn es mal richtig hart wird“, sagt die 53-Jährige.

In Köln geboren und in Amsterdam aufgewachsen, tourte Koba Krause in ihrem Leben bereits durch die halbe Welt, lebte in Madrid und Nicaragua. Auf den Kilimandscharo ist die Wahl-Saarbrückerin auch schon gestiegen – und der ist fast 6000 Meter hoch. „Ich bin auch schon einen Marathon und mehrere Halbmarathons gelaufen und habe schon einen 100 Kilometer Run&Bike (Laufen und Fahrradfahren) hinter mir. Dennoch weiß ich, dass in Nepal etwas richtig Hartes auf mich wartet“, sagt die 53-Jährige, der das Reisen und das Abenteuer in die Wiege gelegt wurden.

In Nepal warten ab dem 16. April staubige und steinige Wege auf Koba Krause. Das Gepäck wird jeden Abend an das jeweilige Etappenziel nachgeliefert – allerdings mit Traktoren oder Gepäckeseln. „In der Ausschreibung steht, dass man in seinem Rucksack immer Sachen dabei haben sollte, wenn das Gepäck mal nicht pünktlich ankommt.“

Als Entschädigung für die Strapazen wartet ein unglaubliches Panorama auf die Teilnehmer des Mustang Mountain Trail Race. „Ich versuche unterwegs auch viele Fotos zu machen und möchte am Abend auch über die Erlebnisse schreiben. Wir laufen am Tag zwischen 15 und 30 Kilometer. Es gibt absolut faszinierende Dörfer auf der Strecke. Hier wird der Veranstalter beim Einlaufen in das Dorf die Uhr stoppen, damit man sich umgucken kann. Erst wenn man wieder aus dem Dorf heraus kommt, läuft auch die Uhr weiter“, erklärt die Weltenbummlerin.

Aktuell ist Koba Krause am Packen – und das relativ ungewöhnlich für eine Frau. Nur das Nötigste kommt mit. Am kommenden Donnerstagabend trifft sie in Kathmandu einen Schulfreund aus Amsterdam und eine Freundin aus Brasilien, die ebenfalls beim Mustang Mountain Trail Race mitmachen. Über das Wochenende finden in Nepal die vorbereitenden Maßnahmen für das Rennen statt, und kommenden Dienstag fällt der Startschuss zu Koba Krauses bislang außergewöhnlichstem Abenteuer.

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