Schülerboom in Klarenthal

Regionalverband. 158 Jugendliche im Regionalverband gehen im kommenden Schuljahr trotz einer Empfehlung fürs Gymnasium lieber auf eine Erweiterte Realschule (ERS) oder eine Gesamtschule. Das zeigt die jüngste Statistik des Regionalverbandes über die Anmeldezahlen

Regionalverband. 158 Jugendliche im Regionalverband gehen im kommenden Schuljahr trotz einer Empfehlung fürs Gymnasium lieber auf eine Erweiterte Realschule (ERS) oder eine Gesamtschule. Das zeigt die jüngste Statistik des Regionalverbandes über die Anmeldezahlen. Wer auf eine ERS oder Gesamtschule geht, hat die Möglichkeit, das Abitur in neun Jahren zu machen, an den Gymnasien sind es acht Jahre. Die ERS Klarenthal liegt mit 143 Anmeldungen bei den ERS weit vorn. Auch die 17 Schüler mit einer Gymasiums-Empfehlung in Klarenthal sind spitze bei den ERS im Regionalverband. Hier bestätigt sich auch der Landestrend, dass die Anmeldezahlen an diesen Schulen wieder steigen, im Regionalverband von 664 auf 776. An den Gesamtschulen meldeten sich dagegen mit 693 Schülern 32 weniger an. Die Gymnasien verzeichnen einen leichten Anstieg von 896 auf 932. Bei den absoluten Schülerzahlen müssen die ERS aber stark Federn lassen. Gegenüber dem Schuljahr 2003/2004 ging die Zahl von 8510 auf 6055 im laufenden Schuljahr zurück. Die Gymnasien liegen konstant bei 8500 Schülern, die Gesamtschulen verzeichnen ein Plus von 3809 auf 4107. Von einem Rückgang der Schülerzahlen wegen des Bevölkerungsrückgangs kann an den weiterführenden Schulen noch keine Rede sein. 2401 Jugendliche wechseln im Schuljahr 2009/2010 auf eine weiterführende Schule, im laufenden Schuljahr sind es 2285. Elfriede Nikodemus, beim Regionalverband für die Schulen zuständig, will eine bessere Verteilung der Schüler auf die zwölf Erweiterten Realschulen. So hat die ERS Bruchwiese zum Beispiel nur 40 Anmeldungen. Das Schlusslicht ist Quierschied mit 34 neuen Schülern. Die ERS Klarenthal sei nur für drei Klassen pro Klassenstufe ausgelegt, sei zurzeit aber fünfzügig, wie das in der Fachsprache heißt. Nikodemus: "Das geht auf Dauer nicht." Um eine bessere Aufteilung zu erreichen, müssten viele Schulen stärker an die Öffentlichkeit gehen. Das tue die ERS Klarenthal, die außerdem sehr gute Angebote bei der Berufsvorbereitung der Schüler mache, sagt Nikodemus. Bei den Gesamtschulen sind die Standorte Rastbachtal (dort musste wegen des großen Andrangs gelost werden) und Sulzbachtal besonders beliebt. Was Nikodemus Sorgen macht, sind dort die großen Klassen mit bis zu 30 Schülern. Um die Gesamtschulen zu entlasten, kann sich die SPD-Politikerin vorstellen, nach der ERS Ludwigspark eine weitere ERS in eine Gesamtschule umzuwandeln, zum Beispiel die ERS Bruchwiese. Wenn die Schülerzahlen zurückgingen, bekämen vor allem die Schulen mit geringen Anmeldungen Probleme, während die beliebten Schulen aus allen Nähten platzen.

HintergrundBei den Erweiterten Realschulen liegt die ERS Klarenthal mit 143 Anmeldungen deutlich an der Spitze. Von insgesamt 776 angemeldeten Schülern haben 69 eine Empfehlung fürs Gymnasium, ziehen aber die ERS vor. Bei den Gesamtschulen liegen die Standorte Rastbachtal und Sulzbachtal mit je 174 Anmeldungen vorn. Insgesamt starten 693 Schüler an den Gesamtschulen, 89 davon mit einer Empfehlung fürs Gymnasium. Bei Letzteren liegt das Ludwigsgymnasium mit 143 Anmeldungen an der Spitze. sm

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort