Politiker streiten über Klarenthaler Kitastandort

Klarenthal · Für die jüngsten Klarenthaler fehlen Krippen- und Kitaplätze. Darüber, wo sie entstehen sollten, gerieten Kommunalpolitiker sich heftig in die Haare. Der Saarbrücker Stadtrat muss es jetzt richten.

In der gemeinsamen Sondersitzung des Bezirksrates West und des Werksausschusses des städtischen Gebäudemanagementbetriebes (GMS) ist am Donnerstag ein heftiger Streit zwischen den beiden Gremien entbrannt. Bezirksbürgermeister Claus Theres. "So was habe ich in 40 Jahren Kommunalpolitik noch nicht erlebt."

Der Regionalverband stellte fest, dass in Klarenthal Kita-Plätze für eine Kindergartengruppe und zwei Krippengruppen fehlen. Das Land hat ein Programm aufgelegt. "Ü3" heißt es und soll mehr Betreuungsplätze für die Kleinsten fördern. Für einen Neubau müsste die Stadt nur 40 Prozent der Kosten tragen, den Rest teilen sich Regionalverband und Land. Allerdings muss der Projektantrag bis zum Monatsende gestellt, der Bau noch 2017 beginnen. Deshalb die Sondersitzung der beiden Gremien .

Theres sagte, die Stadt habe vor fünf Jahren den Kindergarten der evangelischen Gemeinde übernommen und festgestellt, dass das Gebäude nach fünf Jahren - also inzwischen - nicht mehr brauchbar sei. Also prüften Kommunalpolitiker und GMS-Leute, wo der Neubau stehen könnte. Entweder neben dem Altbau, während dort der Betrieb weiterläuft, oder hinter der Sporthalle. Oder - jüngster Vorschlag des GMS - an der Fenner Straße. Dort sollte eine zweite, erweiterbare Kita entstehen. Doch der Standort schmeckt dem Bezirksrat nicht. Er liege "anderthalb Kilometer außerhalb des Zentrums und weit weg von unseren Schulen", sagt Theres. "Das liegt ja schon fast in Völklingen", findet Jürgen Hettrich (CDU ). Und weil auf dem möglichen Standort an der Sporthalle einst die Klarenthaler Mülldeponie lag, wie Roland Hoffmann (CDU ) sagt, sollte dorthin keine Kita.

Also doch ein Neubau am bisherigen Kitastandort? Dafür plädierte der Bezirksrat einstimmig bei einer Enthaltung. Der GMS-Ausschuss tagte weiter. Und er sieht offene Fragen. Wie die Kinder draußen spielen sollen, während gleichzeitig gebaut wird und ob überhaupt der Bebauungsplan rechtzeitig geändert wird. Wären deshalb die Förderbedingungen nicht erfüllt, müsse das Geld zurückgezahlt werden. Zwei Stunden wollten die Ausschussmitglieder Gabriele Hermann und Rainer Ritz (beide CDU ) das Gremium dazu bewegen, sich dem Bezirksrat anzuschließen, also am bisherigen Standort zu bauen, während der Betrieb läuft.

Günther Karcher (SPD ) warb für den Standort Fenner Straße. "Klarenthal hätte dann eine zweite städtische Kita." Schließlich solle ja die heutige Kita in spätestens sechs Jahren saniert oder ersetzt werden. So stimmte der Ausschuss trotz vieler Gegenstimmen für den GMS-Plan. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden.

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