Ideenwerkstatt für den Grubenstandort

Klarenthal · Für Regionalverbandsdirektor Peter Gillo steckt im Grubenstandort Velsen ein „hohes Potenzial“. Die Attraktivität zu erhöhen, ist das Ziel jüngster Bemühungen. Dafür gab es jetzt auch Geld von der EU.

 Minister Reinhold Jost (links) übergab den Förderbescheid auf dem Gelände des früheren Grubenstandortes. Foto: R. Ruppenthal

Minister Reinhold Jost (links) übergab den Förderbescheid auf dem Gelände des früheren Grubenstandortes. Foto: R. Ruppenthal

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Die Beliebtheit des einstigen Bergwerks Velsen ist am besten daran zu erkennen, dass Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt das Fleckchen mit den historischen Bergwerksgebäuden, der sich gut einfügenden Abfallverbrennungsanlage und vor allem dem Erlebnisbergwerk und der alten Kaffeeküche gern auf seinem Bann hätte. Tatsächlich liegt Großrosseln auch viel näher, doch gehört es zum Saarbrücker Stadtteil Klarenthal - was den zuständigen Bezirksbürgermeister Claus Theres freut. Entsprechend waren Gesten und Lächeln zu deuten, als Umweltminister Reinhold Jost gestern in der Kaffeeküche einen Zuschuss über 18 000 Euro an Regionalverbandsdirektor Peter Gillo übergab. Das Geld kommt aus Fördertöpfen der EU und soll für eine Ideenwerkstatt zur vor allem touristischen Entwicklung des Grubenstandortes eingesetzt werden.

Der Standort Velsen hat nach den Worten Gillos eine herausgehobene Stellung im Regionalverband. Die Ausweisung als einen von vier saarländischen Premiumstandorten des Bergbaus mache dies deutlich. Als Bindeglied zwischen der Landeshauptstadt und dem Warndtwald, als Station zwischen dem Völklinger Weltkulturerbe und dem französischen Carreau Wendel müsse Velsen zu einem aktiven Teil der saarländischen Bergbaustraße ausgebaut werden.

Gillo: "An diesem Standort gibt es viele Akteure, die an einen Tisch gebracht werden müssen. Neben der RAG und der Müllverbrennungsanlage sind dies die Vereine Erlebnisbergwerk Velsen sowie die Vereinigung der Berg- und Hüttenleute Warndt." Außerdem Saarbrücken, Völklingen, Großrosseln und der Regionalverband. "Nur gemeinsam kann es uns gelingen, Velsen passend zu bespielen und touristisch für die Besucher attraktiv zu machen." Für Gillo steckt in dem Standort ein hohes Potenzial. Zu den denkmalgeschützten Gebäuden wie den Maschinenhäusern, den Verwaltungsgebäuden, der Waschkaue und dem Zechenhaus komme die Kaffeeküche hinzu. Diese sei die letzte noch in Betrieb befindliche Einrichtung ihrer Art im Saarland. Mit dem Erlebnisbergwerk habe man ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.

Der Regionalverbandsdirektor: "In einem ersten Schritt werden wir jetzt Planungsbüros auswählen, die Ideenskizzen für Velsen entwickeln sollen. Dann werden wir in einem Workshop mit allen relevanten Akteuren den Feinschliff anlegen." Zum Abschluss solle ein Masterplan gegen Jahresende vorgestellt werden.

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