Die Aktionsgruppe Warndt stellte sich vor

Klarenthal · Drei Vertreter der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Warndt-Saargau informierten in Klarenthal über das Förderprogramm für den ländlichen Raum. Mit dabei Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt und Regionalmanagerin Anke Klein-Bauer.

Noch 2016 will die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Warndt-Saargau dazu aufrufen, Förderanträge im Rahmen des Förderprogramms für den ländlichen Raum "Leader" (Abkürzung für Liaison entre actions de développement de l'économie rurale, übersetzt Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums) einzureichen. Jetzt präsentierte sich die LAG in der entlegensten Kommune ihres Wirkungsbereiches, der sich von Überherrn über Großrosseln, Völklingen bis nach Klarenthal erstreckt. Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) war als Vorsitzender der Aktionsgruppe zusammen mit Regionalmanagerin Anke Klein-Bauer und Gerhard Fischer ins Klarenthaler Rathaus gekommen, um vor wenigen Interessierten - im Wesentlichen Vertreter der Bezirksratsfraktionen und Bezirksbürgermeister Claus Theres - zu referieren.

"Bei uns steht LAG nicht etwa für Landesarbeitsgruppe, sondern für lokale Aktionsgruppe", eröffnete Klein-Bauer ihren Vortrag. Die LAG Warndt-Saargau hat ihren Sitz im Großrossler Rathaus in der Klosterstraße. Aktuell hat sie 51 Mitglieder, elf Vertreter bilden den Vorstand, den Dreistadt anführt. Einer der Ansätze des Leader-Programms ist dem "Erbe von Industrie und Bergbau" gewidmet, damit dieses mit dem Fördergeld zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Velsen ist Klarenthaler Ortsteil und mit seinem Erlebnisbergwerk nicht nur ein solches Gebiet. "Es ist für uns auch das Tor zum Warndt", so Bezirksbürgermeister Theres.

Dieser Standort sei durch den Kohlebergbau geprägt. Weiter seien die Krug- und die Ziegelhütte sowie die Glasproduktion wesentliche Faktoren in der Geschichte des Stadtteils am Saarbrücker Ortsrand. Dreistadt stellte sofort klar: "Es geht im Leader-Projekt nicht um Vereinsförderung, sondern um Förderung der Region."

Dementsprechend gering ist auch das Interesse der eingesessenen Vereine, sich an Leader-Projekten zu beteiligen. Was nicht heißt, dass sich nicht die Mitglieder dieser Vereine in anderen Gemeinschaften organisieren, um die Region voranzubringen.

So berichtete Fischer von mehreren Bürgerwerkstätten, die sich im Saargau gebildet hätten. Oft zunächst mit dem Ziel, die Ortseingänge und andere markante Punkte im Ort schöner zu gestalten.

Plakativstes Beispiel der vorgestellten Aktivitäten war der Eselsplatz in Berus. Dort steht jetzt ein eiserner Esel, auf einem Schild ist die Verbindung des Tiers mit dem Ort erklärt. Die Identifikation der Einwohner ist offenbar schon riesengroß. Da bewachen Jugendliche das Sinnbild an Hexennacht. Zeitweise wird der Esel auch umgestaltet, etwa mit Hund, Katze und Hahn aus Holz zu den Bremer Stadtmusikanten erweitert.

Aber das Wichtigste: "Anwohner sagen: Wenn ich am Esel vorbei fahre, bin ich zuhause." Sicher gibt es auch für Klarenthal schon allerhand Ideen, was alles im Rahmen des Leader-Projektes verschönert werden kann. Damit die Vorhaben auch gelingen, treffen sich die LAG-Macher demnächst vor Ort, um an Ort und Stelle zu besprechen, was machbar ist.

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