Vorkoster Kita-Essen: Auch die Eltern durften testen

Saarbrücken · Von Markus Saeftel

 Hauswirtschaftskraft Janina Fradella kontrollierte gestern die Temperatur des Kita-Essens.

Hauswirtschaftskraft Janina Fradella kontrollierte gestern die Temperatur des Kita-Essens.

Foto: BeckerBredel

Wer liefert künftig das Essen für die 20 städtischen Kitas? Diese Frage stellen sich viele Eltern, aber auch die Mitarbeiter der Einrichtungen und die bisherigen Lieferanten. Denn die Stadt Saarbrücken hat die Aufträge zum 1.  Februar 2018 für vier Jahre europaweit ausgeschrieben. Acht Bewerbungen sind nach Angaben der Stadt eingegangen, darunter sechs von Firmen, die bereits Kitas beliefern.

Jetzt durften jeweils drei Vertreter der Eltern und der Kita-Leitungen im Amt für Kinder und Bildung „probeessen“. Deren Urteil soll dann in die Empfehlung der Verwaltung für den Stadtrat einfließen, sagte Stadt-Sprecher Robert Mertes. Die Testesser bekamen jeweils eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert serviert und bewerteten unter anderem folgende Punkte: Frische, Temperatur und Geschmack. Mertes betonte, die Bewerber müssten die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erfüllen. Das bedeutet, das Essen müsse auch abwechslungsreich und dürfe nicht zu stark gewürzt sein. Alle diese Punkte bewerteten die Testesser auf einem Bewertungsbogen. Die Auswertung des Testessens werde mit 47 Prozent bei der Empfehlung an den Stadtrat gewichtet, der Preis mit 50 Prozent und die restlichen drei Prozent, ob die Produkte fair gehandelt sind.

Die Entscheidung kann frühestens in der nächsten Stadtratssitzung im Dezember fallen. Einige Lieferanten hatten sich in der SZ beschwert, dass die Verwaltung sie nicht über die Ausschreibung informiert habe. Dezernent Thomas Brück (Grüne) hatte sich öffentlich entschuldigt, weil neben den Lieferanten auch die Kita-Leitungen nicht informiert waren. Bei der Ausschreibung hat die Verwaltung jeweils mehrere Kitas in sogenannten „Losen“ zusammengefasst, für die Bewerber ihre Angebote abgegeben haben. Die Kindertagesstätte Wickersberg in Ensheim und die Kita Bruchwiese in St. Johann sind übrigens als einzelne Einrichtungen in einem „Los“. Weil das Auftragsvolumen rund vier Millionen Euro umfasst, ist die europaweite Ausschreibung nach Angaben der Verwaltung nötig.

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