Kolumne: Unsere Woche Ich lasse mich nicht Bange machen

Ich mag Weihnachtsmärkte, bin ein leidenschaftlicher Flaneur. Reise umher, um mich im Advent in Stimmung zu bringen. Ich genieße Lebkuchen, staune wie ein kleines Kind über erzgebirgische Holzfiguren. Mir steigt der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein wohlig in die Nase. Und ich kann mich dafür begeistern, wenn ich beobachte, wie es mir andere gleichtun.

Keine Angst vor Terror auf Weihnachtsmärkten
Foto: SZ/Robby Lorenz

Diese Freude lasse ich mir von nichts und niemandem vermiesen. Weder von Kritikern, die sicherlich  zurecht den schnöden Mammon kritisieren, der auf vielen Märkten den eigentlichen Sinn des Christenfestes verdrängt.

Noch lasse ich es zu, dass mir hasserfüllte Menschen mit Terrordrohungen Panik bereiten. Kein Fanatiker wird es schaffen, mich dermaßen einzuschüchtern, dass ich auf Liebgewordenes verzichte, weil es ihm ideologisch nicht in den Kram passt.

Ja, monströs hässliche Betonpoller vor Zufahrten vieler Weihnachtsmärkte sowie verstärkte Polizeipräsenz führen mir mögliche Gefahren vor Augen. Doch ich trotze der Furcht vor etwaigen Anschlägen. Sonst würden jene siegen, die mir mein freiheitliches Leben nehmen wollen. Diesen Triumph werde ich ihnen nicht gönnen.

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