Erfolgreiches Jahr 2018 Besucherrekord im Historischen Museum

Saarbrücken · Im vergangenen Jahr kamen 2000 Gäste mehr als 2017 ins Historische Museum. Vor allem die Sonderausstellungen waren Publikumsmagnete.

 Simon Matzerath, der Direktor des Historischen Museums, freut sich über den Besucherzuwachs.

Simon Matzerath, der Direktor des Historischen Museums, freut sich über den Besucherzuwachs.

Foto: Tobias Ebelshäuser

Das Jahr 2018 war im Historischen Museum Saar besonders erfolgreich. „2018 konnten wir uns über den dritthöchsten Zuspruch seit Erhebung der Besucherzählung im Jahr 1996 freuen. Nur in den Jahren 2000 mit der Sonderausstellung zu Tutanchamun und 2007 mit der Eröffnung der Unterirdischen Burg waren es mehr Besucher“, erklärt Simon Matzerath, Archäologe und Historiker, sowie seit Oktober 2016 Leiter des Historischen Museums Saar am Schlossplatz.

Rund 35 000 Interessierte kamen in das Museum, 2000 mehr als im Jahr 2017. Einmal lag das an den beiden Sonderausstellungen „Prominente“ und „Steinerne Macht“, letztere Ausstellung wurde am 17. November eröffnet und ist noch bis Juni zu sehen. Dann ist es dem Team des Museums aber auch gelungen, viele Auswärtige ins Haus zu locken. Denn fast 50 Prozent der deutschen Besucher kommen nicht aus dem Saarland. „Seit letztem Jahr fragen wir bei den Besuchern die Postleitzahl ab. Daher können wir nun ganz genau feststellen, von wo die Besucher stammen. Und es gab sogar Besucher aus Costa Rica, aus Argentinien, Indien oder Südafrika“, erklärt Reiner Jung, Historiker und stellvertretender Museumsleiter. Die meisten deutschen Besucher kommen aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Wieso ist es dem Museum gelungen, so viele Interessierte von außer­halb anzuziehen? „Zuerst ist es so, dass die Sonderausstellung ,Steinerne Macht’ die erste Ausstellung zum Thema Burgen in der Region Saar-Lor-Lux überhaupt ist. Sie ist etwas Besonderes“, erläutert Simon Matzerath. Daher zieht sie sogar Besucher aus Colmar, aus Nürnberg und selbst aus Schottland an, die nur für die Ausstellung nach Saarbrücken gereist sind. In vier Monaten, seit Eröffnung bis Mitte März, hat man schon rund 12 000 Besucher begrüßen können. Dann kommen aber auch viele Schul- und Kindergartengruppen in das Museum, im letzten Jahr insgesamt 324. Schließlich sei es aber auch so, dass „es in ganz Deutschland üblich ist, dass die meisten Museumsbesuche im Urlaub gemacht werden und nicht zu Hause vor der Haustür. Daher haben wir so viele Besucher von außerhalb“, sagt Simon Matzerath.

Allerdings bemüht er sich auch darum, dass das Historische Museum Saar außerhalb des Saarlandes wahrgenommen wird. So wurde über die Tourismus Zentrale Saarland mit der Völklinger Hütte und der Modernen Galerie eine Anzeige in der Zeitung „Die Zeit“, sowie im Zeitmagazin geschaltet. Außerdem wurde in diversen Fachzeitschriften, wie „Mundus“, „Museum.de“ oder „Museum aktuell“ über das Historische Museum berichtet. Obwohl sich diese Zeitschriften eher an ein Fachpublikum wenden, hätten sie gute Resonanzen gebracht, wohl auch wegen der neuen Fotografien, die das Historische Museum mitgeliefert hat und die dort veröffentlicht wurden. „Wir haben vom Museum tolle Bilder von mehreren professionellen Fotografen. Denn jeder hat eine andere Idee, wie er das Museum in Szene setzt“.

Die Besucherzahlen dürfen nach Möglichkeit aber noch weiter steigen. Daher verstärkt das Museumsteam die Zusammenarbeit mit touristischen Anbietern wie Busunternehmen, aber auch der hiesigen Tourismus Zentrale und dem City Marketing, die für die Stadtführungen in Saarbrücken zuständig sind. Auch bei einigen Reiseunternehmen sei man mittlerweile im Programm. Simon Matzerath sieht aber noch weiteres Potenzial. „87 Prozent unserer Besucher kommen aus Deutschland. Und nur drei Prozent aus Frankreich, obwohl die Grenze keine vier Kilometer entfernt ist“. Daher will man die Zusammenarbeit mit touristischen Anbietern in Frankreich und den Museen hinter der Grenze verstärken. „Wir haben zuletzt eine Führung in der Ausstellung ,Steinerne Macht’ über die Volkshochschule in Saargemünd veranstaltet. Und schon bald werden wir in unserem Museumsfoyer auch die benachbarten französischen und luxemburgischen Museen bewerben“. Da sieht Simon Matzerath noch gute Entwicklungsmöglichkeiten. Denn, so ist er überzeugt, das Historische Museum Saar habe großes Potenzial. „90 Prozent unseres Museums liegen unter der Erde. Die Unterirdische Burg ist dabei der Besuchermagnet. Wo hat man schon ein Museum direkt an den Originalschauplätzen, wie eine Gestapo-Zelle in unserem Ausstellungsbereich zum Nationalsozialismus oder eben die Unterirdische Burganlage?“, betont Matzerath.

Die Sonderausstellung „Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“ ist im Historischen Museum Saar, Saarbrücken, Schlossplatz 15, noch bis einschließlich Sonntag, 23. Juni, zu sehen. Weitere Veranstaltungen: Am 8. Mai referiert Joachim Zeune über „Burgen in Mitteleuropa – eine Entwicklungsgeschichte“, am 24. Mai folgt ein Vortrag zur Burg Vianden von Professor Ulrich, sowie im Juni ein Vortrag von Simon Matzerath über die neueste Forschung zur Burg Saarbrücken.

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