Corona-Krise Geschäftsleuten soll schnell geholfen werden

Völklingen/Saarbrücken · Die Städte Völklingen und Saarbrücken informieren Unternehmer über finanzielle Unterstützung.

 Uwe Conradt (CDU), Oberbürgermeister von Saarbrücken.

Uwe Conradt (CDU), Oberbürgermeister von Saarbrücken.

Foto: dpa/Oliver Dietze

 Im Zuge der Corona-Krise ergreift auch die Landeshauptstadt Saarbrücken Maßnahmen.  Für betroffene Gewerbesteuerpflichtige können Steuern gestundet und Vollstreckungsmaßnahmen ausgesetzt werden. „Wir werden zudem im weiteren Verlauf weitere Entlastungsmöglichkeiten prüfen und überlegen, wie wir nach der eigentlichen Krise aktiv zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Unternehmen beitragen können. Aktuell liegt ein weiterer Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf einer gezielten Informationspolitik, der individuellen Kommunikation mit einzelnen Unternehmen und Interessenvertretungen“, teilte die Stadt Saarbrücken auf Anfrage unserer Zeitung mit. Ansprechpartner im Krisenstab des Regionalverbands dazu ist demnach der Leiter der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Saarbrücken, Sebastian Kurth.

Die Landeshauptstadt informiert auf ihrer Internetseite unter https://www.saarbruecken.de/wirtschaft/corona_uebersicht_unterstuetzungsmassnahmen_fuer_die_wirtschaft seit Beginn der Corona-Krise Unternehmen über aktuelle Unterstützungsangebote. Diese umfassen den Angaben zufolge sämtliche Maßnahmen des Bundes und des Landes einschließlich der angegliederten Banken, insbesondere der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie der Saarländischen Investitions- und Kreditbank. Informiert wird auch über  Unterstützungsangebote für Klein- und Kleinstunternehmen, welche von Seiten des Bundes und des Landes zur Verfügung stehen. Voraussichtlich in der kommenden Woche werden sie um ein weiteres Sofortprogramm des Bundes ergänzt.

 Auch die Stadt Völklingen bemüht sich um Hilfen für die Wirtschaft. „Die Kleinunternehmer in unserer Stadt bangen um ihre Zukunft“, hatte Völklingens Oberbürgermeisterin Christiane Blatt vergangene Woche angesichts der wirtschaftlichen Folgen der aktuelen Corona-Pandemie erklärt. Durch die verordnete Schließung aller Geschäfte, die nicht essenziell sind, würden die Existenzängste der Inhaber von kleinen Geschäften trotz eines Milliarden Euro schweren staatlichen Hilfsfonds steigen.

Fraglich sei laut Blatt zudem, ob die von der Landesregierung beschlossene Soforthilfe ausreiche, die jedem kleinen und mittleren Unternehmen zwischen 3 000 und 10 000 Euro Zuschüsse in Aussicht stellt. Denn Kredite, Versicherungen und Mieten würden trotz Corona weiterlaufen und ein Ende der Krise sei nicht absehbar.

Auch Hans Agostini, Vorsitzender des Völklinger Wirtschaftskreises, macht auf die aktuelle Situation der Kleinunternehmer aufmerksam. „Viele Geschäftsleute sind Einzelkämpfer, für die diese Situation schlichtweg eine Katastrophe ist. Offen gestanden wächst bei mir die Sorge, dass einige langjährige Geschäfte, Kneipen und Cafés diese schwere Zeit nicht überstehen werden“, warnt der Vorsitzende.

Christiane Blatt sprach sogar von einem „Supergau für unsere Innenstadt“, wenn durch die Corona-Krise weitere Geschäfte schließen müssten. Dies müsse unter allen Umständen vermieden werden.

Die Oberbürgermeisterin appellierte deshalb an die Bürgerinnen und Bürger, nicht ab sofort alles über große Online-Shops zu bestellen, sondern abzuwarten, bis die Krise wieder beendet ist. Auch Vermieter müssten ein Interesse daran haben, ihre Mieter langfristig zu halten, betont Blatt. „Hier sind in einem vernünftigen Gespräch zwischen den Parteien viele Kompromisse denkbar, die den Geschäftsinhabern erst einmal Luft verschaffen“, wie die Oberbürgermeisterin von Völklingen erklärte.

 Christiane Blatt (SPD), Oberbürgermeisterin von Völklingen.

Christiane Blatt (SPD), Oberbürgermeisterin von Völklingen.

Foto: Foto: Stadt Völklingen/Lars Hüsslein
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