Ausstellung Ausstellung zum 100. Geburtstag von Hein Bender

Saarbrücken · St. Arnual ist um ein besonderes Atelier reicher. In der Saargemünder Straße 197 hat Martina Kostka ein kleines Ladenlokal angemietet, nennt es „Kleines Atelier“ und wird dort in Zukunft Kunst und auch ein wenig Kuriositäten präsentieren.

Zur Eröffnung zeigt die Daarlerin Werke aus dem Nachlass ihres bereits 1987 verstorbenen Onkels Hein Bender, der gerade seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Und Hein Bender ist kein unbekannter Künstler in St. Arnual. In den 1970er und 80er Jahren war er gefragt, seine romantisierten, malerischen, farblich gedämpften Ansichten von St. Arnual, insbesondere von der Stiftskirche, hingen in vielen Wohnzimmern. Einige dieser „typischen“ Gemälde aus dem Nachlass des Künstlers sind auch jetzt zu sehen.

Aber Hein Bender konnte viel mehr, als nur Kirche, Gassen und Dorfplatz. Denn in der kleinen, aber gelungenen Eröffnungsausstellung  kann man ganz unterschiedliche Arbeiten des Künstlers entdecken. Die Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde Hein Benders, der 1949 die Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken absolvierte, überraschen. Denn sie zeigen einen Künstler, der ganz unterschiedliche Motive, Techniken, aber auch Stile beherrschte. So sind zarte, duftige Blumenaquarelle zu sehen, daneben Stillleben oder Landschaften.

Die Stillleben sind mal in den Formen stark vereinfacht, ganz im Stil der späten 50er Jahre, dann wieder opulent und in Rottönen, fast schon barock wirkend. Und dazwischen blitzt immer wieder die Stiftskirche hervor, das Lieblingsmotiv des Malers, mal skizzenhaft, mal leicht als Aquarell und aus den unterschiedlichsten Ansichten gemalt.

Die Ausstellung zeigt Hein Bender aber auch als Landschaftsmaler, ein Motiv, das man bisher von ihm nur selten sah. Abstrahiert, leicht und mit lockeren Pinselschwüngen gibt der Künstler Ansichten wieder, mal eine Bergkette, dann Bäume vor einem Waldstück und immer wieder in Farben sich auflösende Landschaften mit weiten Horizonten.

Dabei kam es dem Künstler nicht so sehr auf die Landschaft selbst, sondern eindeutig auf die Stimmung an. Denn Hein Bender schwelgt hier in Farben, verleiht Himmel und Wolken dramatische Bedeutung, oft in stark kontrastierenden Grau- und Gelbtönen. Kleine Werke, die aber einen großen Künstler zeigen. Und die einen schon mit Spannung auf die nächsten Ausstellungen des „Kleinen Ateliers“ warten lassen.

„Hein Bender. Letzte große Ausstellung“ im „Kleinen Atelier“, Saargemünder Straße 197. Geöffnet bis Ende Januar Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung: (0681) 85 26 67.

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