Saarbahn Härtetest für Bus-Notfahrplan in Saarbrücken

Saarbrücken · Wintersemester an der Saar-Uni beginnt, Herbstschulferien sind um: So schlägt sich die Saarbahn mt dem ausgedünnten Angebot.

 Andrang herrschte am Montag zum Semesterstart an der Bushaltestelle am Rathaus Richtung Uni.

Andrang herrschte am Montag zum Semesterstart an der Bushaltestelle am Rathaus Richtung Uni.

Foto: BeckerBredel

Tausende Studenten hatten am Montag ihren ersten Tag an der Universität. Und die Schule legte nach zwei Wochen Ferien auch wieder los. Zudem waren Berufspendler wie gehabt ebenso auf die Busse der Saarbahn angewiesen. Der Normalfall – wenn alles normal wäre. Ist es aber nicht.

Denn seit 1. Oktober gilt ein abgespeckter Fahrplan beim städtischen Unternehmen: 16 von 42 Linien sind ausgedünnt. Das heißt: weniger Fahrten auf den betroffenen Strecken als üblich. Gleichzeitig stieg nun aber das Fahrgastaufkommen auf einen Schlag erheblich. Wie hat sich der kommunale Betreiber am ersten Tag geschlagen?

Nach Angaben von Christian Umlauf habe die Saarbahn „alles aufgefahren, was es gab“. Und noch mehr: „Zusätzlich gab es Verstärkerfahrten“, sagt der Fachvertreter bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Saarbrücken. Das bedeutet: Der Betrieb hatte im Vorfeld organisiert, dass zusätzliche Busse auf stark genutzten Strecken eingesetzt werden. Entsprechende Rückmeldung habe er von seinen Kollegen bei der Saarbahn erhalten. Was das ohnehin ausgedünnte Angebot betrifft, ergänzt Umlauf: „Der Notfahrplan wurde in Gänze ohne Ausfälle eingehalten.“

Ähnliches berichtet Saarbahn-Pressesprecherin Ulrike Reimann.  „Wir hatten keine Ausfälle.“ Besser noch: Auf stark frequentierten Strecken setze ihr Arbeitgeber zusätzliche Busse ein, das aber nur bei Bedarf. Reimann: „Wir haben die Fahrer im Vorfeld angewiesen, der Zentrale anzuzeigen, wenn an Haltestellen viele Fahrgäste warten.“ Dann schicke die Saarbahn-Gesellschaft zu diesen neuralgischen Stellen Zusatzbusse.

So geschehen während des morgendlichen Berufsverkehrs auf der Linie 122 zwischen Füllengarten-Siedlung und Schafbrücke. „Da war der reguläre Bus voll“, sagt Reimann. Der betroffene Abschnitt: Brückenstraße – Schafbrücke. Also sei ein Verstärker-Bus eingesetzt worden. Auch am Nachmittag wurden auf den Linien 107, 108 und 124 zusätzliche Busse eingesetzt.

Für heute kündigte die Pressesprecherin einen weiteren Bus im Frühverkehr auf der Linie 103 (Klarenthal – Altenwald) an. Dort habe sich gezeigt, dass an der Haltestelle Dudoplatz mit hohem Passagieraufkommen zu rechnen sei.

Von den Linien 111 und 112, deren Busse die Universität anfahren, habe es seitens der Studenten keine Rückmeldungen am ersten Vorlesetag gegeben. „Von der Uni haben wir nichts gehört. Auch über die sozialen Medien im Internet haben wir nichts erhalten.“ Darum schließt Reimann daraus, dass dort alles reibungslos funktionierte.

Zwischen sieben und 16 Uhr schickte die Busgesellschaft auch Mitarbeiter raus an die Haltestellen. An orangefarbenen Westen waren diese Helfer zu erkennen, „Saarbahn-Engel“ nennt sie die Unternehmenssprecherin. Sie sollen die Kunden beraten sowie mit Ausdrucken der Notfahrpläne versorgen. Hier hätten Kollegen im Vorfeld mit dem Schlimmsten gerechnet, was sie an verbalen Reaktionen einstecken müssen. Letztlich seien Wutausbrüche ihnen gegenüber ausgeblieben, versichert Reimann.

Auslöser für den Notfahrplan ist der Mangel an Fahrern. Zwar stellte die Saarbahn mittlerweile weitere ein, konnte damit aber nicht alle Stellen besetzen, die für den regulären Ablauf nötig sind. Der Markt sei leergefegt, hatte Ulrike Reimann unlängst informiert. Daraufhin entschied sich die Geschäftsführung dazu, einen reduzierten Fahrplan zu erarbeiten. Das bedeutet: weniger Verbindungen, aber die sollen für die Kunden verlässlich sein. Zuvor war es zu etlichen unvorhergesehenen Ausfällen und Verspätungen gekommen, die insbesondere bei Stammkunden mit Abo-Karten für erheblichen Ärger sorgten. Der jetzige Notfahrplan gilt bis 1. Februar. Die betroffenen Linien: 101, 102, 104 bis 107, 109, 120 bis 126 sowie 137. Außen vor: Die 800er-Linien (Schulbusse) fahren wie gewohnt.

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