Gegen 5000 Gleichaltrige durchgesetzt

Güdingen · Darius Hurtak ist zum „Fußballer des Jahres“ gekürt worden. Als Belohnung gab es ein Stipendium am Deutschen Fußball-Internat in Bad Aibling. Sein Entdecker ist voll des Lobes – nicht nur über die sportlichen Qualitäten des großen Talentes.

 Fußball-Talent Darius Hurtak zeigt stolz die Siegerurkunde. Der Güdinger wurde unter etwa 5000 Teilnehmern zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Foto: Gergen

Fußball-Talent Darius Hurtak zeigt stolz die Siegerurkunde. Der Güdinger wurde unter etwa 5000 Teilnehmern zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Foto: Gergen

Foto: Gergen

Kürzlich war es soweit: Darius Hurtak stieg in den Zug und verabschiedete sich aus dem Saarland. Im Alter von zwölf Jahren zieht es den Güdinger weg von der Heimat. Mit im Gepäck: Jede Menge Fußball-Talent. Knapp zwei Wochen zuvor war er am Deutschen Fußball-Internat (DFI) in Bad Aibling zum "Fußballer des Jahres" gekürt worden. Der Zwölfjährige erhält nun ein Stipendium. Das erlaubt es ihm, seinen Traum voranzutreiben. "Ich will Profi werden", stellte der Siebtklässler vor der Abfahrt nach Bayern klar.

"So ein Talent noch nicht gesehen"

In Bad Aibling dürfte der bisherige U13-Spieler des 1. FC Saarbrücken auf dem Weg zur Erfüllung seines Traums gute Voraussetzungen vorfinden. Die täglichen Abläufe in der vor vier Jahren eröffneten Privatschule sind klar geregelt. Neben Schule spielt Fußball die Hauptrolle. "Es ist cool und alles sehr gut", verrät Darius via Telefon nach den ersten Tagen in der neuen Umgebung. Und er versteht sich auch gut mit den drei Jungs, mit denen er sich ein Vierbettzimmer teilt.

Rolf Gergen hat den Werdegang von Darius Hurtak als sein Lehrer und Trainer an der Gemeinschaftsschule Güdingen verfolgt. "Darius ist ein richtig netter Junge und fleißiger Fußballer. Er ist intelligent, zugänglich, sozial eingestellt und hat ganz klare Vorstellungen", sagt der 62-Jährige über seinen ehemaligen Schüler. "In meinen 39 Trainer-Jahren habe ich so einen talentierten Spieler noch nicht gesehen", erklärt Gergen, der mit Calogero Rizzuto von Erzgebirge Aue oder Frederick Kyereh von Energie Cottbus schon spätere Profis unter seinen Fittichen hatte.

Darius Hurtak ist beidfüßig und kann als "Sechser" oder Stürmer spielen. Auf dem Weg nach Bad Aibling musste er sich in mehreren Sichtungsphasen gegen etwa 5000 Mitbewerber behaupten. Los ging es bei einem Camp bei seinem Heimatverein SV Güdingen . Es folgten zwei Aufenthalte in Bad Aibling, wo er die Jury überzeugte und am 11. Oktober die frohe Botschaft erhielt. Seine Großmutter Cornelia begleitete ihn stets zum Training und den Spielen beim FCS. Ihr hatte er auf der Zugfahrt nach Bayern zum Finale der besten zwölf Talente bereits offenbart: "Oma, ich rocke dort die Bude. Ich gewinne das Ding." Gesagt, getan.

An Selbstvertrauen scheint es Darius nicht zu mangeln. Deshalb war für den Zwölfjährigen mit Blick auf den Umzug in ein weit entferntes Internat ein Rückzieher auch kein Thema. "Das ist ein Sprungbrett, das sich da aufgetan hat. Für ihn war sofort klar, dass er hingeht. Die Familie unterstützt ihn, wo sie kann", erklärt Cornelia Hurtak. Mit der Mannschaft des DFI heißen die Gegner jetzt ein Jahr lang FC Bayern oder 1860 München - danach wird entschieden, ob er am Internat bleiben darf. Die Oma glaubt: "Ich schätze, wir werden ihn so schnell nicht mehr bei uns haben." Und schon im ersten Spiel gab es einen Sieg. Hurtak gewann mit dem DFI in der U 13-Bezirksoberliga Oberbayern gegen die U12 der Bayern mit 2:0.

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