Gegen 5000 andere durchgesetzt

Güdingen · Kevin Trapp, Patrick Herrmann, Philipp Wollscheid sorgen auf der großen Fußball-Bühne für Furore. Nun könnte das nächste Saar-Talent heranreifen. Darius Hurtak ist „Fußballer des Jahres“ geworden und hat ein Stipendium am Deutschen Fußball-Internat.

 Darius Hurtak zeigt stolz die Urkunde. Der Güdinger wurde unter 5000 Teilnehmern zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Foto: Gergen

Darius Hurtak zeigt stolz die Urkunde. Der Güdinger wurde unter 5000 Teilnehmern zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Foto: Gergen

Foto: Gergen

Kürzlich war es soweit: Darius Hurtak ist in den Zug gestiegen und hat sich aus dem Saarland verabschiedet. Im Alter von zwölf Jahren zieht es den Güdinger weg von der Heimat. Mit im Gepäck: jede Menge Fußball-Talent. Knapp zwei Wochen zuvor war er am Deutschen Fußball-Internat (DFI) in Bad Aibling zum "Fußballer des Jahres" gekürt worden. Der Zwölfjährige erhält nun ein Stipendium, das es ihm erlaubt, seinen Traum, den so viele Kinder mit ihm teilen, voranzutreiben. "Ich will Profi werden", stellte der Siebtklässler vor der Abfahrt nach Bayern klar.

In Bad Aibling dürfte der bisherige U13-Spieler des 1. FC Saarbrücken auf dem Weg zur Erfüllung seines Traums gute Voraussetzungen vorfinden. Die Abläufe in der 2011 eröffneten Privatschule sind klar geregelt. Neben Schule spielt Fußball die Hauptrolle. "Es ist cool und alles sehr gut", verrät Darius Hurtak via Telefon nach den ersten Tagen in der neuen Umgebung. Mit den drei Jungs, mit denen er sich ein Vierbettzimmer teilt, verstehe er sich gut.

Rolf Gergen hat den Werdegang von Darius Hurtak als sein Lehrer und Trainer an der Gemeinschaftsschule Güdingen verfolgt. "Darius ist ein richtig netter Junge. Er ist intelligent, zugänglich, sozial eingestellt und hat ganz klare Vorstellungen", sagt der 62-Jährige über seinen ehemaligen Schüler: "In meinen 39 Trainer-Jahren habe ich so einen talentierten Spieler noch nicht gesehen." Und das heißt was. Mit Calogero Rizzuto (Erzgebirge Aue ) oder Frederick Kyereh (Energie Cottbus ) hatte Gergen schon spätere Profis unter seinen Fittichen.

Auf dem Weg nach Bad Aibling musste sich Darius Hurtak, der beidfüßig ist und als "Sechser" oder Stürmer spielen kann, in mehreren Sichtungsphasen gegen etwa 5000 Mitbewerber behaupten. Los ging es bei einem Camp bei seinem Heimatverein SV Güdingen , es folgten zwei Aufenthalte in Bad Aibling, wo er die Jury überzeugte. Seiner Großmutter Cornelia, die ihn stets zum Training und den Spielen beim FCS begleitete, hatte er auf der Zugfahrt nach Bayern zum Finale der besten zwölf Talente bereits offenbart: "Oma, ich rocke die Bude, ich gewinne das Ding."
Rückzieher war kein Thema

An Selbstvertrauen scheint es Darius nicht zu mangeln. Deshalb war mit Blick auf den Umzug in ein weit entferntes Internat ein Rückzieher für den Zwölfjährigen kein Thema. "Das ist ein Sprungbrett, das sich da aufgetan hat. Für ihn war sofort klar, dass er hingeht. Die Familie unterstützt ihn", erklärt Cornelia Hurtak.

Mit der Mannschaft des DFI heißen die Gegner für ihren Enkel ein Jahr lang FC Bayern oder 1860 München - danach wird entschieden, ob er am Internat bleiben darf. "Ich schätze, wir werden ihn so schnell nicht mehr bei uns haben", fürchtet die Oma.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort