Bevor die St. Wendeler Globus-Gruppe in ihren 46 deutschen Warenhäusern größere Investitionen vornimmt, testet sie die Vorhaben in "Pilot"-Märkten.

Seit wenigen Wochen ist die Landeshauptstadt-Filiale in Güdingen , genau gesagt das dortige Restaurant, Ort solch eines Testlaufes. Dass Firmenoberhaupt Thomas Bruch zur Eröffnung vorbeischaute, lässt erkennen, welche Bedeutung der Konzern dem Projekt beimisst. Kernstück des neuen Restauranttyps ist das sogenannte Front-Cooking, also das Kochen vor dem Kundenauge. Steaks, Fisch, Wok-Gemüse und weitere schnelle Gerichte werden nicht auf Vorrat, sondern erst auf Bestellung zubereitet. Wie Filialleiter Norbert Scheller berichtet, seien 17 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden, um diese Art Küche anbieten zu können. Drei Wochen nach Eröffnung habe das Ziel, die Umsätze des Restaurants um 25 Prozent zu steigern, bereits übertroffen werden können, auch dank einer Erweiterung der Sitzplätze um 50 auf 276, freut sich der Geschäftsleiter.

Es seien sogar neue Kundengruppen gewonnen worden. So bewerbe man das Restaurant neuerdings bei Firmen; Globus empfiehlt sich quasi als Kantine für Unternehmen. Wie Norbert Scheller erläuterte, gilt ein Restaurant im Wettbewerb mit anderen Handelsunternehmen als "Differenzierungsmerkmal", will sagen: Man verspricht sich davon einen Vorteil gegenüber Konkurrenten, die keine Küche anbieten können. Restaurants gelten nach dieser Denkart als Instrument der Kundenbindung.

Ein Restaurant erhöht tendenziell auch die Verweildauer der Besucher im Haus, was sich im günstigen Fall auch auf den Umsatz auswirkt. Globus Güdingen hat sich den Umbau des Restaurants nach eigenen Angaben 1,7 Millionen Euro kosten lassen. 90 Prozent der Investitionssumme seien an saarländische Handwerksbetriebe geflossen, heißt es.