Stadtumbau Großmarkt in kleine Häufchen zerlegt

Saarbrücken · Bagger schaffen am Osthafen Raum für ein Möbel-Haus. Die Stadt möchte dem Areal ein neues Gesicht geben

 Als hätte er mit der ganzen Angelegenheit überhaupt nichts zu tun gehabt – so steht dieser Bagger neben den Ruinen des einstigen Saarbrücker Großmarktes.     

Als hätte er mit der ganzen Angelegenheit überhaupt nichts zu tun gehabt – so steht dieser Bagger neben den Ruinen des einstigen Saarbrücker Großmarktes.  

Foto: BeckerBredel

Rund um die Römerstadt am Osthafen arbeiten seit Tagen die Abrissbagger und zerlegen nicht nur den alten Saarbrücker Großmarkt. Allein das Pförtnerhäuschen steht dort noch. Von der Markthalle selbst sind nur noch die Pfeiler übrig, Wände und Dach sind schon entfernt und vom Abrissunternehmen säuberlich nach Stoffklassen getrennt.

Ein Häufchen Metall, ein Häufchen Holz und das vor Ort zermahlene Mauerwerk als Häufchen Sand – so lässt sich das Ende des bisherigen Umschlagplatzes für Obst und Gemüse aktuell beschreiben.

Aber nicht nur der Großmarkt verschwindet, auch Nachbargebäude wurden abgerissen. Es wird Platz gebraucht für neue Gebäude. Federführend ist dabei die Firma Möbel Martin. Das saarländische Unternehmen baut auf rund 30 000 Quadratmetern eine neue Verkaufsfläche für die Landeshauptstadt.

Und Letztere will noch mehr. Die Stadtplaner träumen bereits von einem neuen Stadtviertel, einem deutlich aufgewerteten Areal zwischen Lyonerring und Osthafen. Die Abrissarbeiten sind da nur  der erste Schritt. Auf dem alten Becolin-Gelände nahe dem Großmarkt sind sie schon abgeschlossen. 

Die Möbel-Martin-Sprecherin Katrin Remy sagt übers Großmarktareal: „Die Bagger sind vor Ort. In den kommenden Monaten entsteht das neue Einrichtungshaus. Vorerst werden allerdings die Abrissarbeiten andauern.“ Das lässt darauf schließen, dass man in diesem Jahr mit dem Abriss nicht mehr fertig wird. „Der Baubeginn wurde für den Monat März anvisiert“, erklärt Remy, die damit rechnet, dass man ein Jahr für die Errichtung benötigt: „Im Frühjahr 2019 wollen wir das neue Einrichtungshaus eröffnen.“

Das Areal werde sein Gesicht damit merklich verändern. Damit das Ergebnis überzeuge, habe man sich bei einem Architektenwettbewerb mehrere Konzepte erstellen lassen, ein Entwurf aus Berlin habe gewonnen und werde nun umgesetzt. Remy verspricht einen Bau, der sich „markant im heterogenen Stadtraum verankere“. Mehr dazu werde man Anfang des Jahres der Öffentlichkeit vorstellen.

Bei der Stadt sieht man die Ansiedlung des Möbelhauses als Chance, das ganze Areal neu zu entwickeln. Schon im Oktober hieß es aus dem Rathaus: „Es sollen auch Büros entstehen und Hotellerie und Gastronomie angesiedelt werden. Kleine Läden sollen das Angebot ergänzen. Ebenso soll  die „kreative Szene“ als kultureller Baustein im Gebiet bleiben und gestärkt werden.“ Die Bagger machen derzeit die Vorarbeit für das Großvorhaben.

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