Die Wunder gehen weiter Die Wunder gehen weiter

Haben Dinge ein Eigenleben? Sprechen Sie etwa mit unserem Unterbewusstsein? Unsere Autorin stellt sich Fragen über Fragen.

Glosse: So kann's gehen - Busfahrkarte bringt Glück
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ich bin offenbar derzeit von kleinen Weihnachtswundern umgeben. In der vergangenen Woche habe ich ja schon von meinem kaputten Handy erzählt, das in dem Augenblick, in dem sein frisch gekaufter Nachfolger ins Haus kam, schlagartig wieder funktioniert hat. Bis heute übrigens. Das neu gekaufte Handy liegt nun im Schrank und ist wahrscheinlich beleidigt.

Am Freitag habe ich jetzt schon wieder etwas erlebt, das mich in meinem Verdacht bestätigt, dass Materie lebt. Unsere Familie versucht, im Kleinen ein bisschen was gegen den Klimawandel zu tun. Deshalb haben wir eine Jahreskarte für den Bus, die wir abwechselnd nutzen. Gute Sache – wenn die Busse fahren (kleiner Scherz, liebe Saarbahn GmbH, ihr wisst, warum).

Diese Karte nun war verschwunden. Die Letzte, die sie benutzt hatte, war ich. Das ganze Haus habe ich auf den Kopf gestellt, die Handtasche ausgeräumt, natürlich auch zwischendurch Mann, Kind und Hund verdächtigt. Die Karte blieb verschwunden. Da ich von Natur aus leider nicht zu den Menschen gehöre, die Sachen sofort erledigen, habe ich das Ganze erst eimmal eine gute Woche auf die lange Bank geschoben. Habe Einzelfahrscheine gekauft, bin zu Fuß gegangen und hab mich ganz unökologisch von anderen fahren lassen. Bis am Freitagmorgen. Da wachte ich morgens mit dem ganz klaren Gedanken auf: Heute muss ich zum Saarbahn-Servicebüro. Ohne Umweg, ohne Aufschieben. Und was soll ich sagen: Als ich dort den Verlust meiner Karte meldete, ging die Dame hinterm Schalter zu einem Schrank, zog meine Karte raus und sagte: „Die wurde heute Morgen abgegeben.“

Ich finde das fast schon ein bisschen unheimlich. Jedenfalls brauche ich sicher niemals ein so genanntes Smarthome mit auf Zuruf gesteuerten Stereoanlagen oder Garagentoren. Die Dinge in meinem Zuhause reden auch ohne Internet mit mir. Offenbar sogar im Schlaf ...

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