Feuer in Saarbrücken Gleich zwei Großbrände binnen zwölf Stunden

Saarbrücken · Nächtliches Feuer wütet in Lagerhalle. Schaden geht in die Hunderttausende. Flammen in Wohnhaus fordern sechs Verletzte.

 Flammen schlagen aus dem Dach einer Lagerhalle. Dort waren hauptsächlich Putzmittel abgestellt.

Flammen schlagen aus dem Dach einer Lagerhalle. Dort waren hauptsächlich Putzmittel abgestellt.

Foto: BeckerBredel

Pausenlos im Einsatz waren Feuerwehrleute ab der Nacht auf Freitag bis in die Nachmittagsstunden. Grund dafür waren gleich zwei Großbrände. Dabei wurden eine Lagerhalle sowie ein Wohnhaus zerstört. Der Schaden ist nach Angaben aus Ermittlerkreisen immens. Zudem erlitten sechs Menschen Verletzungen. Die beiden Unglücke im Detail:

■ Der erste Alarm erreichte die Lebensretter am Donnerstag kurz vor Mitternacht, wie es nach übereinstimmenden Angaben der Polizei und der Saarbrücker Berufsfeuerwehr heißt. Flammen schlugen zu jenem Zeitpunkt meterhoch aus einer Halle der Entsorgungsgesellschaft Veolia Am Torhaus. Qualmgeruch breitete sich schnell über der Unglücksstelle aus, Rauchschwaden zogen über die Stadt hinweg.

 Rauch erhebt sich über diesem Dach eines Mehrfamilienhauses am Rodenhof.

Rauch erhebt sich über diesem Dach eines Mehrfamilienhauses am Rodenhof.

Foto: BeckerBredel

Zeitweise gingen die Helfer vor Ort davon aus, dass es zu einer groß angelegten Evakuierung kommen müsste, um Menschen vor giftigen Dämpfen zu schützen. Letztlich mussten aber nur einige wenige Anrainer im direkten Umfeld in der Nacht ihre Wohnungen verlassen.

Unterdessen löschten Feuerwehrleute, darunter auch Vertreter der freiwilligen Wehr, den Brand. Bis in den frühen Morgen hinein dauerte deren Arbeit an. In der Halle sollen überwiegend Reinigungsmittel gewesen sein. Ermittler sind zurzeit dabei, die Ursache für das Feuer herauszufinden. Nach ersten Schätzungen geht der Schaden in die Hunderttausende.

■ Noch am Vormittag mussten die Feuerwehren erneut ausrücken. Diesmal lag der Einsatzort nicht weit von der nächtlichen Unglücksstelle entfernt in der Ziegelstraße auf dem Rodenhof. Dort stieg eine dunkle Rauchsäule empor. Auslöser dafür war der Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses.

Wie es sich bislang nach Angaben des Feuerwehrsprechers Paratheeskumaran Rajaratnam darstellt, entzündete sich Dämmmaterial. Zu jenem Zeitpunkt waren Dachdecker dort mit Schweißarbeiten beschäftigt, wie der Sprecher sagt. Ob dies den Brand verursachte, müsse noch geklärt werden. Drei Arbeiter erlitten leichte Rauchvergiftungen.

Während ihres Löscheinsatzes wurden zudem drei Feuerwehrmänner leicht verletzt. Sie verbrannten sich bei ihrer Arbeit. Um der Flammen Herr zu werden, waren Kameraden sowohl von einer Drehleiter aus dabei zu löschen als auch im Gebäude. Als das Feuer ausbrach, sollen sich keine Bewohner in dem Mehrparteienhaus aufgehalten haben.

Zwar hatte die Wehr die Lage nach eigener Aussage rasch im Griff. Doch Glutnester in den Dämmstoffen flackerten immer wieder auf. Zu Spitzenzeiten waren 55 Mitglieder der Berufswehr an Ort und Stelle. Auch Stunden nach dem Ausbruch kümmerten sich etliche von ihnen darum, dass das Feuer kein weiteres Mal die Oberhand gewann.

Wie es um die darunter liegenden Wohnungen bestellt ist, kann Rajaratnam nicht sagen. Allerdings vermutet er: „Wir haben mit so viel Wasser gelöscht, da kommt schon einiges zusammen.“ Hier sind nun ebenfalls Brandermittler am Werk.

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