Vernissage Ophüls-Gäste ... als wären sie ihre eigenen Großeltern

Saarbrücken · Wer hätte gedacht, dass Jungfilmer so alt aussehen können? Es kommt einfach nur auf die Aufnahme-Technik an, und schon sieht etwa der Filmmusikkomponist Karim Sebastian Elias auf seinem Fotos aus, als wäre er gerade im Jahr 1920 bei einem Arbeiter-Aufstand unterwegs gewesen.

 Filmkomponist Karim Sebastian Elias in der Ausstellung „Hinter Glas“. Das Bild wurde nicht etwa vor 100 Jahren aufgenommen, sondern beim vorigen Max-Ophüls-Preis. Beim diesjährigen Festival sind dieses und weitere Fotos  zu sehen. 

Filmkomponist Karim Sebastian Elias in der Ausstellung „Hinter Glas“. Das Bild wurde nicht etwa vor 100 Jahren aufgenommen, sondern beim vorigen Max-Ophüls-Preis. Beim diesjährigen Festival sind dieses und weitere Fotos  zu sehen. 

Foto: Mark Doerr und Jens Gerlach

Und die nicht mal 30-jährige Schauspielerin Marie Rathscheck wirkt, als müsse sie noch locker 100  Jahre für die Emanzipation kämpfen, bevor sie überhaupt auf die Kino-Leinwand darf.

Diese überraschenden Fantasie-Spaziergänge ermöglicht das saarländische Fotografen-Duo Jens Gerlach und Mark Doerr mit historischer Foto-Technik. Anlässlich des Max-Ophüls-Preises und innerhalb  von Pictures of Pop zeigen die beiden ihre Ausstellung „Glas“ in Lolas Bistro im ehemaligen Kaufhaus in der Kaiserstraße. „Glas“ zeigt Porträt-Prints von Schauspielern,  Regisseuren sowie weiteren Gästen des Festivals. Sie wurden im vergangenen Jahr während des Ophüls-Preises im historischen Kollodium-Nassplatten-Verfahren von 1851 großformatig auf Glas fotografiert. Kontrastreich, rau und fehlerhaft – ein Gegenpol zur heutigen Instagram-Massenware.

 Regisseur Dietrich Brüggemann auf einer der historisierenden Fotografien.

Regisseur Dietrich Brüggemann auf einer der historisierenden Fotografien.

Foto: Dörr, Gerlach/Mark Doerr, jens Gerlach

Vernissage am Sonntag, 19. Januar, 16 Uhr, mit der Band „Real Blue“.

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