Messegelände Investor soll 250 Arbeitsplätze schaffen

Saarbrücken · Der Verkauf des Messegeländes steht unmittelbar bevor. Auf 80 000 Quadratmetern soll ein Gewerbepark entstehen.

 Auf dem Saarbraücker Messegelände links der Stadtautobahn A620  soll ein Gewerbepark entstehen.

Auf dem Saarbraücker Messegelände links der Stadtautobahn A620  soll ein Gewerbepark entstehen.

Foto: BeckerBredel

250 Arbeitsplätze sollen nach den Plänen der Stadt Saarbrücken auf dem alten Messegelände in der Nähe des Schanzenbergs entstehen. Dies sagte der Wirtschaftsförderer der Landeshauptstadt, Sebastian Kurth, am Freitag im Redaktionsgespräch mit unserer Zeitung. Die Stadt will das rund 80 000 Quadratmeter große Gelände an einen externen Investor verkaufen. Der Stadtrat wird darüber in seiner nächsten Sitzung am 5. Februar entscheiden, wie Kurth sagte.

Die Fläche liegt nahe der Autobahn und ist gut zu erreichen. Sie ist nach Angaben der Stadt im Masterplan Gewerbe- und Industrieflächenentwicklung der Landeshauptstadt Saarbrücken „für nicht störendes Gewerbe und Gewerbeparks vorgesehen“. Einzelhandel oder Wohnungen werden dort nicht entstehen, das Gelände ist für Gewerbe vorgesehen.

Nach der Entscheidung des Stadtrats will Kurth auf dem Gelände „sehr schnell weitermachen“. Die Vermarktung des Geländes sei für ihn ein zentrales Thema. Nach einem Bewerberverfahren waren drei Investoren in der engeren Auswahl für die Fläche, nach Abwägung aller Angebote habe man sich für einen entschieden, der dort „nach jetzigem Stand der Dinge“ rund 30 Millionen Euro investieren will. Welche Unternehmen sich dort ansiedeln, ist noch unklar, der Investor werde nach dem Verkauf entscheiden, an wen er die Flächen vergibt, sagte Kurth. Für Saarbrücken sei ein solches Verfahren vielleicht noch neu, in anderen Städten aber längst üblich. Auch dort entscheiden die Investoren, welche Unternehmen sich auf der Gewerbefläche ansiedeln.

Kurth war bis Mitte Juni vergangenen Jahres Center-Manager der Europa-Galerie in Saarbrücken. Den Job hatte der 39-Jährige vier Jahre lang inne, bevor er in die Stadtverwaltung wechselte. „Nach 20 Jahren im Bereich Handel und Immobilien sehe ich diese Aufgabe als Chance, etwas Neues zu machen. Zudem fühle ich mich dem Saarland verbunden. 2009 war ich zum ersten Mal für drei Monate im Land, bevor ich 2014 zurückkam. Ich halte Saarbrücken für einen attraktiven Standort mit viel Potenzial.“

Das Aushängeschild der Stadt sei die Bahnhofstraße von der Europagalerie bis zum St. Johanner Markt. Darum seien die Investitionen in die Sanierung der Straße und die Erneuerung der Wilhelm-Heinrich-Brücke so wichtig für die Stadt. Viele französische Kunden schätzen den Einkauf in Saarbrücken. „Franzosen mögen an Saarbrücken die Nähe zu ihrem Wohnort, die niedrigeren Preise und den Angebotsmix. Wir müssen zusätzlich Erlebnisse schaffen und verstärken, um die Kunden an die Stadt zu binden“, sagt Kurth.

Trister sieht es dagegen in anderen Stadtteilen aus. „Ich sehe das anders und differenzierter“, sagte Kurth. Um Orte wie Brebach, Burbach oder Malstatt attraktiver zu machen, müsse man ein Quartiersmanagement schaffen. Dazu brauche man „Kümmerer“ vor Ort, die mit der Stadt Attraktivität, Sicherheit und Sauberkeit garantieren. Um die Leerstände in der Diskontopassage zu bekämpfen, brauche es ein „aktives Management, das werden wir in Abstimmung mit den Eigentümern, der Bayrischen Versorgungskasse und der Firma Schneppendahl auf den Weg bringen“. Den Vorwurf, hohe Mieten seien für die Leerstände verantwortlich, ließ Kurth nicht gelten. „Man kann nicht pauschal sagen, das Mietniveau ist zu hoch. Das stimmt nicht. Man muss immer das einzelne Objekt betrachten.“ Das gelte für die Passage genauso wie für den St. Johanner Markt.

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