Ladenhüter Wasserturm
Gersweiler. Er ist das Wahrzeichen des Stadtteils, eine prominentere Adresse könnte es in Gersweiler nicht geben - aber kaufen möchte ihn niemand, den alten Wasserturm. Seit fast zwei Jahren versuchen die Stadtwerke, den Turm zu verkaufen - ohne Erfolg. Es gebe immer wieder Interessenten, sagt Stadtwerke-Sprecherin Christa Horn. Aber mehr als Verhandlungen habe es bisher nicht gegeben
Gersweiler. Er ist das Wahrzeichen des Stadtteils, eine prominentere Adresse könnte es in Gersweiler nicht geben - aber kaufen möchte ihn niemand, den alten Wasserturm. Seit fast zwei Jahren versuchen die Stadtwerke, den Turm zu verkaufen - ohne Erfolg. Es gebe immer wieder Interessenten, sagt Stadtwerke-Sprecherin Christa Horn. Aber mehr als Verhandlungen habe es bisher nicht gegeben. Das Problem ist dabei offenbar nicht der Kaufpreis von rund 150 000 Euro. Das Problem ist das Geld, das investiert werden muss, nachdem der Kaufpreis gezahlt worden ist. Der Turm steht nicht nur unter Denkmalschutz. Wer ihn nutzen will, der muss teilweise in einen Um- oder Anbau investieren.Dass der Turm nicht verkauft werden könne, hatte der Vorsitzende des Heimatkundlichen Vereins Gersweiler-Ottenhausen, Dietmar Seel, bereits beim SZ-Ortsgespräch Ende Januar 2009 in Gersweiler erklärt. Dass Politikerinnen von CDU und SPD damals öffentlich über Gastronomie im ehemaligen Wasserturm spekuliert haben, habe mit den realen Möglichkeiten nichts zu tun, sagte Seel. Er glaubte: "Hier wird eine Scheindiskussion geführt." Allenfalls als Aussichtsturm sei das denkmalgeschützte Gebäude geeignet. Die gastronomische Nutzung scheitert vor allem daran, dass ein Wirt Parkplätze neben dem Turm anlegen müsste. Und dass er den Vorschriften entsprechende Toiletten bauen sowie eine Feuertreppe außen an den Turm anbringen müsste.Vorschläge zur Nutzung des Turms gab es in den vergangenen zwei Jahren viele. Privaten Interessenten schwebte meistens ein Umbau zur Wohnung vor. Politiker brachten die Nutzung als Restaurant, Kulturzentrum oder Vereinsgebäude ins Gespräch.Ob Kulturzentrum oder Restaurant, es werde schwierig, den Wasserturm zu nutzen, warnte im SZ-Ortsgespräch der Löschbezirksführer der Gersweiler Feuerwehr, Hans-Werner Schmitz. Brandschutz, Denkmalschutz und dann auch noch die Enge, das sei eine sehr schwierige Kombination. Die Stadtwerke-Sprecherin bestätigte diese Einschätzung. Der Turm könne wegen Sicherheitsbedenken etwa für Hochzeiten oder andere Feiern nicht zugänglich gemacht werden. Horn: "Das ist eine Frage der Haftung. Wenn etwas passiert, ist der Eigentümer dran." Die Stadtwerke arbeiten aber weiter daran, das Gebäude zu verkaufen, versicherte sie vor gut einem Jahr.Bei dem Versuch ist es bis heute geblieben.