Hüttigweiler Ringer Till Bialek ist Saarlandmeister

Gersweiler · Eigentlich ist das Saarland eine Hochburg des deutschen Ringkampfsports. Gleich vier Vereine werden ab September in der höchsten Klasse, der 1. Bundesliga, an den Start gehen. Doch die 13. offenen Saarlandmeisterschaften, die am Samstag in Gersweiler ausgetragen wurden, konnten diesen positiven Eindruck nicht bestätigen. Gerade einmal 53 Sportler waren auf die Matten gegangen. "Im Normalfall sind es um die 100 Starter, das ist ganz bitter", sagte Peter Willrich, Vize-Präsident des Saarländischen Ringerverbands: "Wir werden mit den Vereinen sprechen und die Geschichte ernsthaft hinterfragen. Klar, es sind fünf Sportler bei der U23-Europameisterschaft, andere laborieren mit Verletzungen. Aber das alleine kann es ja nicht sein. Die Saarlandmeisterschaft ist vom Termin her ein guter Test für die Trainingssteuerung drei Wochen vor den Deutschen."

 Till Bialek vom ASV Hüttigweiler. Foto: Wieck

Till Bialek vom ASV Hüttigweiler. Foto: Wieck

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Genauso ist Sebastian Janowski vom AC Heusweiler die Sache angegangen. "Für mich war es eine wichtige Standortbestimmung vor der DM", sagte der 85 Kilo Greco-Spezialist, "ich konnte wegen meines Studiums zuletzt nicht so viel trainieren. Darum waren die drei Kämpfe schon gut für mich." Der angehende Bauingenieur scheint auf dem richtigen Weg, besiegte den Zweitplatzierten Jan Bialek (ASV Hüttigweiler) klar nach Punkten, war gegen Nick Jacobs (AC Mülheim) technisch überlegen und schickte im letzten Kampf Markus Chmiel (KV Riegelsberg) sogar auf die Schultern. "Bei den letzten deutschen Meisterschaften wurde ich Dritter, würde mir das wieder gelingen, wäre ich zufrieden", sagte der 24-jährige Janowski, "ansonsten freue ich mich schon auf den Bundesligastart. Da kommen viele Gegner mit hohem Niveau."

Drei Kämpfe, drei Siege - das war auch die Bilanz von Till Bialek vom ASV Hüttigweiler in der Klasse bis 98 Kilo griechisch-römisch. Nach zwei Vorrundensiegen setzte sich der 23-jährige Auszubildende zum Lack-Laboranten im Finale gegen Kilian Schäfer (KSV Köllerbach) klar technisch überlegen mit 13:0 durch. "Dabei haben sie mich erst am Freitagabend überredet teilzunehmen", erzählte Bialek, "ich habe dann noch drei Kilo Gewicht gemacht. Es hat sich gelohnt." Auch zur geringen Starterzahl hatte er eine klare Meinung: "In meiner Gewichtsklasse ist es noch in Ordnung. Aber es ist schon besser, wenn du nicht nur einen Kampf machen musst."

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