Gemeinsames Manöver der Feuerwehren von Schoeneck und Gersweiler

Gersweiler/Schoeneck. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen freiwilligen Feuerwehren aus Deutschland und Frankreich ist bei weitem nicht so eng und selbstverständlich, wie die Zusammenarbeit der deutschen Wehren bzw. der französischen Wehren untereinander

Gersweiler/Schoeneck. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen freiwilligen Feuerwehren aus Deutschland und Frankreich ist bei weitem nicht so eng und selbstverständlich, wie die Zusammenarbeit der deutschen Wehren bzw. der französischen Wehren untereinander.Zwei Gründe liegen auf der Hand - erstens die Sprachbarriere, zweitens die Tatsache, dass auf beiden Seiten der Grenze verschiedene technische Ausrüstung eingesetzt wird. Um sich nun mit den Apparaten des jeweils anderen vertraut zu machen, übten am Freitagabend die Freiwilligen Feuerwehren Gersweiler und Schoeneck am französischen Angelweiher Etang Sainte Marcelle.Mit allen zur Verfügung stehenden Pumpen wurde aus dem Weiher Wasser entnommen und mit großen Strahlrohren wieder zurückbefördert. Der Löschbezirksführer von Gersweiler, Hans Werner Schmitz, erklärte, dass man bereits zum zweiten Mal einen solchen gemeinsamen Ausbildungsdienst veranstalte und dass man nur so den Umgang mit dem Gerät der anderen Wehr erlernen könne. Bereits nach kurzer Zeit tauschten die Frauen und Männer der Wehren die Posten. Franzosen gingen an die Pumpen ihrer deutschen Kollegen und andersrum. Bunt gemischt standen Deutsche und Franzosen an den Strahlrohren. Man tauschte Erfahrungen aus und arbeitete Hand in Hand. Tony Bender, der Führer der freiwilligen Feuerwehren im Regionalverband, beobachtete den Leistungsstand der Einheiten und lobte die gute Zusammenarbeit. Nach jahrelanger "Funkstille" waren die Wehren vor zwei Jahren wieder miteinander in Kontakt gekommen, als bei einem Wohnhausbrand auf der Grenze sowohl ein deutscher als auch ein französischer Notruf eingingen. Fast zeitgleich trafen die beiden Wehren an der Einsatzstelle ein und arbeiteten reibungslos zusammen. Pierre Hamm, der Adjutant Chef von Schoeneck, erklärte, dass man für September die nächste Übung mit der Berufsfeuerwehr Forbach und weiteren deutschen Wehren plane. Die Feuerwehr Schoeneck hat derzeit 17 Mitglieder und ein Einsatzfahrzeug. 2008 kamen die Helfer auf 188 Einsätze. Sie haben eine medizinische Ausbildung, und auf ihrem Einsatzfahrzeug sind Beatmungsgerät, Defibrillator und diverse andere Hilfsmittel. Bei einem Notfall wird in Frankreich neben dem Notarzt und dem Rettungswagen auch die Feuerwehr alarmiert. Für Schoeneck kommt der Rettungsdienst aus Forbach. Die Anfahrt dauert je nach Tageszeit 7 bis 10 Minuten. Die Feuerwehr ist bereits nach 3 bis 5 Minuten vor Ort. Auch von deren Fähigkeiten in der Ersten Hilfe machten sich die deutschen Kollegen ein Bild.

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