Kulturtipp Georg Clementi, der Meister der „Zeit“

Ich hippelte ganz vorne auf der Kante des Stuhls. So hocke ich öfter, wenn mich etwas richtig bannt. Dann fällt es mir schwer, ordentlich zu sitzen. Beim Gastspiel von Georg Clementi vor ein  paar Monaten konnte ich mich nicht zurücklehnen.

Georg Clementi und seine "Zeitlieder" auf dem Theaterschiff Maria-Helena
Foto: SZ/Robby Lorenz

Viel zu auf- und anregend war das, was der Salzburger Chansonnier da auf der Bühne der Alten Kettenfabrik machte. Mit dem ganzen Körper spielte er seine Lieder und Texte.  Das war so mitreißend, dass ich nicht still sitzen konnte.

Dabei ist Clementis Themenwahl ungemein breit. Es ist ein bisschen, als würde man sich durch eine sehr gute Zeitung blättern. „Die Zeit“ zum Beispiel. Und das hat einen Grund. Clementi schreibt nämlich seit Jahren so genannte „Zeit-Lieder“. Zu denen lässt er sich tatsächlich von der Lektüre der renommierten Wochenzeitung inspirieren.

So ist ein Abend mit ihm auch ein bisschen ein Blättern durch die verschiedenen Fach-Ressorts. Ein bisschen Kultur, ein bisschen Wirtschaft, viel Politik – und durchaus auch mal Vermischtes. Alles, was Clementi interessiert, wird zum Song, zum Gedicht oder auch einfach nur zur Moderation. Das Ganze interpretiert der ausgebildete Schauspieler so lebendig, dass ein Abend mit ihm wie eine geistige Frischzellenkur wirkt.

Warum ich Ihnen das jetzt alles erzähle? Georg Clementi kommt wieder nach Saarbrücken. Bei seinem Konzert in St. Arnual war damals nämlich auch der Chef des Theaterschiffs, Frank Lion, im Publikum. Auch der war begeistert von der Wucht des Abends. Und lud Clementi ein, auf seinem Schiff zu spielen. Und das tut der jetzt. Am Freitag, 11. Oktober, 20 Uhr.

Karten unter crew@theaterschiff-maria-helena.com oder Tel. (0681) 6 58 17. Das Theaterschiff liegt am Saarufer bei der Alten Brücke.

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