Saarbrücker Ehrenbürger Willi Graf Erinnerung an den Widerstand im Zeichen der Weißen Rose

Saarbrücken · Vor 75 Jahren starb der Saarbrücker Willi Graf durch das Fallbeil. In München vollstreckten die Nazi-Henker das Todesurteil. Sie setzten dem Leben des  erst 25-jährigen Studenten ein gewaltsames Ende.

 Zum 75. Todestag des Widerstandskämpfers Willi Graf stand eine Gedenkfeier am Saarbrücker Grab an. Es sprach auch sein Neffe Joachim Baez.   

Zum 75. Todestag des Widerstandskämpfers Willi Graf stand eine Gedenkfeier am Saarbrücker Grab an. Es sprach auch sein Neffe Joachim Baez.  

Foto: BeckerBredel

Er hatte sich gegen das Regime der Nazionalsozialisten aufgelehnt, gegen den Krieg gewettert, der letztlich 55 Millionen Menschen das Leben kostete und der Graf völlig sinnlos erschien.

Als Sanitäter war Graf an der Ostfront und wurde Augenzeuge des qualvollen Sterbens auf beiden Seiten. Die Schuldigen hatte er in Adolf Hitler und seinen Vasallen ausgemacht. Grund genug, mit  Flugblättern dagegen anzukämpfen. Kommilitonen der Weißen Rose unterstützen sich dabei. Darum trachtete der NS-Volksgerichtshof nach seinem Leben und dem der weiteren Gegner.

Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) zeichnete diesen dramatischen Werdegang am Freitag auf dem Friedhof in St. Johann kurz nach und erinnerte damit an das kurze Leben des heutigen Ehrenbürgers der saarländischen Landeshauptstadt. Willi Graf und die Weiße Rose seien Symbole für die Weigerung, der NS-Diktatur zu dienen, und dafür, sich für die Freiheit mit allen Mitteln einzusetzen.

Schüler des Willi-Graf- und des Ludwigsgymnasiums musizierten und zitierten Sätze aus den Flugblättern. Über 100 Teilnehmer waren gekommen. Auch Landtagspräsident Stephan Toscani (CDU)  würdigte Graf als „Licht in Deutschlands dunkelster Stunde“.

Britz und Toscani mahnten, dass eine Demokratie mit Freiheitsrechten niemals für ewig abgesichert sei. Jeden Tag müssten alle Bürger für diese freiheitlichen Errungenschaften eintreten. Willi Graf sei dafür ein Vorbild.

Für Grafs Familie sprach Joachim Baez, Patenkind und Neffe Grafs. Er lobte die Stadt Saarbrücken, deren Erinnerungskultur für Willi Graf äußerst ehrenwert sei. Die Stadt tue enorm viel für ihren Ehrenbürger. Dabei dankte er ebenso den Schülern, die während der Ferien die Feier mitgestalteten.

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