Ausstellung Die fabelhafte Innenwelt der Nora Hildebrand

Saarbrücken · Die Saarbrücker Galerie am Pavillon widmet der Künstlerin eine große Retrospektive zu ihrem 100. Geburtstag. Bis 11. Oktober geöffnet.

 Ein Bild in der Ausstellung ist der Linolschnitt „Paar“.

Ein Bild in der Ausstellung ist der Linolschnitt „Paar“.

Foto: Nora Hildebrand/Hans Karl Reuther

Anlässlich des hundertsten Geburtstags von Nora Hildebrand-Miersen zeigt die Galerie am Pavillon in der Mainzer Straße 100 (2. Etage) einen breiten Querschnitt durch das fantastische Werk der 2014 in Perl-Nennig verstorbenen Künstlerin.

Als Nora Hildebrand 2014 in Perl-Nennig starb, lagen viele fruchtbare Jahrzehnte künstlerischen Arbeitens hinter ihr. Denn die 1919 in Aachen geborene Absolventin eines Kunststudiums in Lübeck und Berlin war Zeit ihres Lebens der Grafik und der Malerei aufs Engste verbunden.

1945 kam sie ins Saarland und entdeckte die künstlerische Abstraktion als ihren ganz persönlichen Weg der inneren Befreiung. In Bildern mit surrealem Impetus, die in Emotionen atmen, konnte sie ihr schweres, wechselvolles Leben verarbeiten. „Die Erlebnisse bildeten den Humus, aus dem alles entstand. Ich ließ sie ruhen, bis sie langsam auftauchten, völlig verwandelt, nicht mehr als solche zu erkennen“, schrieb sie 2009 anlässlich einer Ausstellung zu Ehren ihres neunzigsten Geburtstags.

Bis ins Jahr 1972 stellte sie ihre fantastischen Werke immer wieder der Öffentlichkeit in Einzel- und Gruppenausstellungen mit viel Erfolg vor. Doch ab 1973 lebte sie sehr zurückgezogen, auch wenn sie viele Reisen unternahm, auf denen der Zeichenstift ihr ständiger Begleiter war. Unterwegs und im heimischen Atelier schuf sie zahlreiche Gemälde und Grafiken, die nie ausgestellt wurden und nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1991 zu ihren Freunden der Nacht wurden. Zu ihren nächtlichen Atelier-Gefährten, die sie wie Kinder hegte, um sie dann doch ins Leben zu entlassen: 2007 trat sie mit ihnen erstmals wieder ins Licht der Öffentlichkeit.

Nun will der Saarbrücker Galerist Hans Karl Reuther als großer Verehrer ihrer ausdrucksstarken Gemälde und Grafiken im Rahmen einer breit gefächerten Gedächtnisausstellung nochmals an die großartige Künstlerin erinnern.

So hat er Gemälde in verschiedenen Techniken, Radierungen, Linolschnitte und Zeichnungen aus vielen unterschiedlichen Jahren zu einer ganz besonderen Retrospektive zusammen getragen. Um damit zu beweisen, dass Nora Hildebrand-Miersens aus ihrem tiefsten Innern geborene Bilderwelt bis heute nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren hat.

„Nora Hildebrand-Miersen. Retrospektive zum 100. Geburtstag“. Die Ausstellung ist noch bis zu Freitag, 11. Oktober, zu sehen in der Galerie am Pavillon, Mainzer Str. 100, 2. Etage. Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag, jeweils von 14 bis 18 Uhr, Samstag, von 11 bis 14 Uhr, und nach telefonischer Vereinbarung unter Telefonnummer (0171) 177 57 38.

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