Freundschaft für Frieden und Freiheit

Saarbrücken. Mit einer Festveranstaltung im Saarbrücker Staatstheater haben gestern die Feierlichkeiten zum Frankreich-Jahr aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Élysée-Vertrages begonnen. "Das Jubiläum soll jungen Deutschen und Franzosen Anlass sein, die Vergangenheit kritisch zu hinterfragen sowie Ängste, Sorgen, Ziele und Träume für die Zukunft zu äußern

Saarbrücken. Mit einer Festveranstaltung im Saarbrücker Staatstheater haben gestern die Feierlichkeiten zum Frankreich-Jahr aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Élysée-Vertrages begonnen. "Das Jubiläum soll jungen Deutschen und Franzosen Anlass sein, die Vergangenheit kritisch zu hinterfragen sowie Ängste, Sorgen, Ziele und Träume für die Zukunft zu äußern. Dafür ist es wichtig, dass wir Politiker uns auch die Zeit nehmen zuzuhören", sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor mehr als 600 französischen und deutschen Schülern sowie zahlreichen Ehrengästen im Staatstheater. Für Kramp-Karrenbauer, die zugleich Bevollmächtigte für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen ist, stellt die deutsch-französische Aussöhnung "eine der größten Erfolgsgeschichten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" dar. Auch die beigeordnete Ministerin für Bildungserfolg im französischen Erziehungsministerium, George Pau-Langevin (PS), würdigte die freundschaftliche Beziehung beider Länder als eine bedeutende Errungenschaft.Das Datum der gestrigen Auftaktveranstaltung zum Frankreich-Jahr war mit Bedacht gewählt: Am 9. September vor 50 Jahren hielt Frankreichs Präsident Charles de Gaulles eine viel beachtete Rede an die deutsche Jugend in Ludwigsburg. "Die Zukunft unserer beiden Länder, der Grundstein, auf dem die Einheit Europas gebaut werden kann und muss (…), bleiben die gegenseitige Achtung, das Vertrauen und die Freundschaft zwischen dem französischen und dem deutschen Volk", hatte de Gaulle unter anderem gesagt. Diese Freundschaft müsse auch und gerade getragen werden von der Jugend. Diese Botschaft nannte Kramp-Karrenbauer gestern "auch heute noch von betörender Aktualität".

Danach führte die Saarbrücker Künstlergruppe "Die Redner" die Multimedia-Performance "Élysée63" auf. Ein plakativer, aber leidenschaftlicher Appell an die Jugend, für die Idee und den Erhalt eines geeinten Europas zu kämpfen. Wesentlich genährt wurde die Aussage des zweisprachigen Stücks dabei von eingespielten Beiträgen des 95-jährigen Schriftstellers Stéphane Hessel ("Empört Euch!"). Inszeniert wurde die Aufführung als Zeitreise - angefangen bei der Rede de Gaulles 1962 bis zum Jahr 2063, in dem Europa erneut in Nationalismus und Gewalt versunken ist. Die Performance endet mit dem Aufruf, dass "wir alle" auch in einer fernen Zukunft für ein geeintes Europa einstehen und kämpfen müssen. Denn Europa bedeute Frieden und Freiheit. "Die deutsch-

französische Aussöhnung stellt eine

der größten Erfolgs-

geschichten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar."

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer

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