Kolumne: So kann’s gehen Meine Batterie ist alle

Heutzutage läuft auch beim Bestellen ohne Strom nichts. Da kommen einem schon mal gruselige Gedanken.

Frank Zander und die Bestellcomputer im Café
Foto: SZ/Robby Lorenz

Erinnern Sie sich noch? Vor etlichen Jahren gab es mal einen ziemlich verrückten Song von Frank Zander: „Ich bin der Ururenkel von Frankenstein.“ Mit wirrem Haar und wildem Augenrollen spielte er da einen wahnsinnigen Wissenschaftler, der Monster zusammenschraubt. Glücklicherweise endete der Song mit den Worten „Meine Batterie ist alle. . .“ – und raus war der Saft.

An dieses langsam verebbende „Meine Batterie ist alle, meine Batt. . .er. . .ieee. . .“ musste ich dieser Tage mal wieder denken als ich im Café saß. Ich wollte ja nur ein Tässchen Kaffee bestellen, aber das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Sie kennen ja wahrscheinlich alle diese kleinen Geräte, mit denen die dienstbaren Geister der Gastronomie seit ein paar Jahren oft unterwegs sind: Mini-Computer, die die Bestellung gleich an Küche und Kasse senden. Ganz schön praktisch, könnte man meinen.

Aber, jetzt kommt das Aber. Wie alle technischen Geräte haben die schonmal ihre Macken. Ich weiß ja nicht, wie oft ich es schon erlebt habe, dass jemand mit solch einem Gerät gekämpft hat. Ich habe schon Ewigkeiten gewartet, nur weil der kleine Computer Probleme damit hatte, zum Beispiel die Beilage zu ändern.

Vor allem aber: Die Geräte brauchen Strom. Ohne Energie kein Kaffee. „Ich kann Ihre Bestellung gerade nicht aufnehmen, meine Batterie ist alle“: So entschuldigte sich an jenem Mittag die freundliche Bedienung und entschwand. Für eine ziemlich lange Weile.

Und während mein Energie-Pegel mangels Kaffee bedenklich nach unten ging, dachte ich darüber nach, dass Papier und Bleistift doch eine ziemlich schlaue Erfindung waren. Und dass sich seit Frank Zanders Monster-Erfinder so viel letztlich gar nicht geändert hat.

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