Förderstipendium für Behnaz Hasani Darabadi und Eric Schwarz Stipendien würdigen Kunst, die Saarbrücken schöner macht

Saarbrücken · Die Stadt zeichnet Behnaz Hasani Darabadi für farbenfrohe Installationen aus. Eric Schwarz überzeugt die Jury mit Comics – und einem Wandgemälde.

 Die Stadt Saarbrücken hat im Festsaal des Rathauses Förderstipendien an Behnaz Hasani Derabadi und Eric Schwarz vergeben. Die Urkunden überreichte Dezernent Tobias Raab (links).

Die Stadt Saarbrücken hat im Festsaal des Rathauses Förderstipendien an Behnaz Hasani Derabadi und Eric Schwarz vergeben. Die Urkunden überreichte Dezernent Tobias Raab (links).

Foto: Iris Maria Maurer

„Seit 1979 würdigt die Landeshauptstadt Saarbrücken das Kunstschaffen der Stadt, indem sie Förderstipendien verleiht, um die Vielfalt der künstlerischen Szene zu unterstützen“, erklärte Tobias Raab gleich zu Beginn der feierlichen Verleihung der Förderstipendien am Donnerstagabend im Festsaal des Rathauses.

Raab, Beigeordneter und Dezernent für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung, erläuterte weiter, dass sich die Regularien der Vergabe im Laufe der Zeit geändert hätten. Seit 2016 werden die Förderstipendien im zweijährigen Rhythmus vergeben und sind mit insgesamt 12 000 Euro dotiert. Um die Stipendien zu erhalten, können sich Künstlerinnen und Künstler der verschiedensten Sparten bewerben.

In diesem Jahr haben sich 42 Kunstschaffende um den Preis bemüht, die alle eine Beziehung zur Stadt Saarbrücken haben müssen. Die Auswahl für die Verleihung der Förderstipendien trifft eine Jury, in der jede Stadtratsfraktion ein Mitglied stellen kann. Mit den Förderstipendien 2022, und damit mit einer Urkunde sowie jeweils 6000 Euro, werden die Arbeiten von Behnaz Hasani Darabadi und Eric Schwarz gewürdigt.

„Beide haben schon Kunstwerke und damit Spuren in der Stadt hinterlassen, machen die Stadt so lebens- und liebenswerter“, sagte Tobias Raab. Die anschließende Vorstellung der Preisträgerin und des Preisträgers übernahmen jeweils Jurymitglieder. Für die Künstlerin Behnaz Hasani Darabadi übernahm Laleh Hadjimohamadvali, Fraktionsgeschäftsführerin der AfD, die Laudatio.

Sie freute sich sehr, eine Künstlerin vorzustellen, die wie sie selbst aus dem Iran stammt. Und so erfuhren die Gäste, dass Behnaz Hasani Darabadi eine Ausbildung zur Bildhauerin machte und einen Bachelor in Elektrotechnik hat. Seit 2017 lebt sie in Saarbrücken, studierte an der Hochschule der Bildenden Künste, HBKsaar, hat das Studium in Produktdesign mit Diplom abgeschlossen. Dafür hat sie schon vorher Deutsch gelernt.

„Sie bringt Farben und Licht in die Kunst“, sagte die Laudatorin über deren Arbeit. Viel mehr erfuhr man über die Kunstwerke leider nicht. Es sind häufig Installationen aus farbigen Materialien an öffentlichen Orten, die sich erst im Sonnenlicht richtig entfalten und ihre meist ungemütliche Umgebung mit Farben verzaubern. Laleh Hadjimohamadvali würdigte den Mut der Künstlerin, diesen Weg zu gehen, erwähnte die Unterstützung ihrer Familie und äußerte sich emotionsgeladen zur aktuellen politischen Situation im Iran.

Ein Duo stellte den zweiten Preisträger Eric Schwarz vor. Thomas Brass und Jeanne Dillschneider von den Grünen übernahmen die Laudatio, „obwohl ich gar nicht so eine Expertin in Sachen Kunst bin“, erklärte Jeanne Dillschneider lächelnd. Aber sie liebt Geschichten, und so ist für sie der Zugang zur Kunst von Eric Schwarz leicht. Der Saarbrücker studierte Grafikdesign und Graphic Storytelling in Saarbrücken und Brüssel, arbeitet seit 2019 freischaffend als Illustrator.

Seine kurzen, prägnanten und gefühlvollen Comics haben bei Instagram 20 000 Follower, und seine Werke sind auch in der Stadt zu sehen. „Seine Kunst“, so formulierte es Jeanne Dillschneider treffend, „funktioniert analog und digital.“

So stammen von ihm ein Wandbild, in prominenter Lage der Katholisch-Kirch-Straße am St. Johanner Markt, aber auch die aktuellen Covergestaltungen des Opus-Kulturmagazins sowie die komplette Illustration des diesjährigen Programmhefts für das Kultstadtfest.

Falls einer der Gäste die einfachen, aber einprägsamen Gestaltungen von Eric Schwarz, in denen er gerne alle möglichen und unmöglichen Dinge vermenschlicht, nicht kannte, hatte derjenige vor Ort die Möglichkeit, sich von einem seiner Kunstwerke zu überzeugen.

Denn Eric Schwarz, der ab Ende Februar 2023 seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Stadtgalerie haben wird, trug einen hellblauen Anzug, den er über und über mit seinen Motiven gestaltet hat.

Da waren ebenso mit blauer Farbe gesprühte Palmen, Sterne, menschliche Figuren oder auch Buchstaben und Herzen zu sehen. Besser hätte seine Kleiderwahl für den Abend nicht sein können. Und so passte das Abschiedswort von Laudator Thomas Brass, das er selbst zitierte, ganz vorzüglich zu den beiden Förderpreisstipendiaten. „Das Unseriöse ist der Ort, wo die Kunst sich entfalten kann. In dem Sinne: Seien Sie unseriös!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort