Gefährliches Unterfangen Flüchtlinge aus luftdichtem Kühltransporter wollten nach England

Saarbrücken · Fünf Iraker aus Kühltransporter zahlten bis zu 6000 Dollar an Schleuser.

 Polizeibeamte stoppen am Dienstag (23. Oktober 2018) einen polnischen Lastwagen auf der A 620 bei Saarlouis und befreien aus dem Kühlraum fünf geflüchtete Iraker.

Polizeibeamte stoppen am Dienstag (23. Oktober 2018) einen polnischen Lastwagen auf der A 620 bei Saarlouis und befreien aus dem Kühlraum fünf geflüchtete Iraker.

Foto: BeckerBredel

Über rund 250 Kilometer haben fünf irakische Flüchtlinge in dem Kühltransporter festgesteckt, der sie bis ins Saarland brachte. An einer Autobahntankstelle der A 620 bei Saarlouis holten sie Fahnder der Bundespolizei aus dem Wagen, in dem Minusgrade herrschten und der luftdicht abgeschlossen war. Vernehmungen nach ihrer Befreiung sollen nach Angaben des Bexbacher Bundespolizeisprechers Dieter Schwan ergeben haben, dass die Männer unbemerkt vom Fahrer in Frankreich in den Wagen geklettert sein sollen. Sie selbst hätten nicht gewusst, dass sie sich damit in größte Gefahr begaben.

Die Iraker, darunter ein Jugendlicher, seien über die Türkei, Griechenland und Italien nach Frankreich gelangt. An Schleuser wollen sie bis zu 6000 Euro gezahlt haben. Ihr eigentliches Ziel war Großbritannien. So sind nach ihrer Ankunft am Dienstag im Saarland drei nach Frankreich zurückgekehrt. Nur ein Flüchtling blieb in Deutschland, um hier Asyl zu beantragen. Der nach eigenen Angaben 15 Jahre alte Junge kam nach Tholey in die Aufnahmestelle für junge Flüchtlinge, die allein hier ankommen.

Unterdessen entschied ein Richter in Saarbrücken, dass der aus der der Ukraine stammende Brummifahrer (37), der den in Polen zugelassenen Transporter gefahren hat, freikommt. Er muss aber eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro hinterlegen, wie Schwan auf Anfrage sagt.

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