Gewaltverbrechen im Saarland Film über den Soldatenmord von Lebach

Saarbrücken · Das Saarländische Filmbüro zeigt im Kino Achteinhalb eine Dokumentation über das Gewaltverbrechen.

Der Tatort: In der Wachbaracke bei Lebach erschossen zwei Täter in der Nacht auf den 20. Januar 1969 mehrere Soldaten.

Foto: Hartung

(red) Am Mittwoch, 21. April, um 17.30 Uhr und um 20 Uhr stellt das Saarländische Filmbüro den Film „Der Soldatenmord von Lebach“ von Markus Rupp und Mirko Tomic vor. Die Veranstaltung ist aufgrund der neuen saarlandweiten Regelungen voraussichtlich im Kino Achteinhalb möglich. Voraussetzung ist dann ein negativer tagesaktueller Test, der am Abend vorgezeigt werden muss. Mehr Informationen über den genaueren Ablauf werden im Vorfeld auf der Website www.filmbuero-saar.de/filmwerkstaetten-aktuell und der Facebookseite www.facebook.com/saarlaendisches.filmbuero veröffentlicht. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit Markus Rupp und Mirko Tomic.

Der Film befasst sich mit den Geschehnissen in der Nacht auf den 20. Januar 1969 an der Bundeswehrkaserne in Lebach. Damals hatten zwei Männer das dortige Munitions-Depot überfallen. Sie töteten drei der fünf Wachsoldaten. Ein Soldat erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Ein Soldat überlebte schwerverletzt. Es war ein Gewaltverbrechen, das in der Öffentlichkeit ungewöhnliches Aufsehen erregte. Die nationale und internationale Presse berichtete über die Tat.

Die Ermittlungsbehörden gingen zunächst von einem politischen Hintergrund des Überfalls aus. Dann meldete sich angeblich die Mafia mit einem Erpresserschreiben. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ brachte im April 1969 die entscheidende Wende. 25 Millionen Zuschauer sahen damals den Film-Fall des Soldatenmords von Lebach und wurden auf Details des Verbrechens hingewiesen. Die damals sehr prominente Wahrsagerin Madame Buchela meldete sich und gab den Fahndern den entscheidenden Hinweis. Die Täter konnten daraufhin identifiziert und festgenommen werden. Im August 1970 wurden zwei Angeklagte wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Den dritten Angeklagten verurteilte das Gericht zu mehreren Jahren Gefängnis. Der Film rekonstruiert den Überfall als ein Ereignis, das bis heute tiefe Spuren in der Geschichte des Saarlandes hinterlassen hat. Betroffene, Freunde und Angehörige der Opfer sprechen darüber, wie dieses brutale Verbrechen ihr Leben veränderte.

In der Reihe „Filmwerkstatt“ lädt das Saarländische Filmbüro in Zusammenarbeit mit dem Kino Achteinhalb Filmschaffende aus der Großregion ein, ihre Filme zu präsentieren und mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Informationen zu den bisherigen Filmwerkstatt-Abenden gibt es unter
www.filmbuero-saar.de