Das Naturschutzgebiet Birzberg Naturerlebnis am Rande der Landeshauptstadt

Fechingen · Eine große Vielfalt an Schmetterlingen und Orchideen bietet das Naturschutzgebiet Birzberg. Ein Besuch lohnt sich.

 Im Naturschutzgebiet Birzberg in Fechingen können die Naturliebhaber auf einem Rundweg Orchideen und Schmetterlinge bewundern. Unser Fotograf entdeckte gleich mehrere einheimische Orchideenarten.

Im Naturschutzgebiet Birzberg in Fechingen können die Naturliebhaber auf einem Rundweg Orchideen und Schmetterlinge bewundern. Unser Fotograf entdeckte gleich mehrere einheimische Orchideenarten.

Foto: BeckerBredel

Wer wildwachsende Orchideen sehen will, kann zum Gersheimer Orchideenpfad in den Bliesgau aufbrechen und wer Schmetterlinge liebt, nach Grevenmacher in Luxemburg zur nächstgelegenen Schmetterlingsfarm reisen. Oder er schnürt die Stiefel und wandert in Saarbrücken durch das Naturschutzgebiet Birzberg, das man in nur wenigen Fahrminuten von der Innenstadt erreichen kann und jedem Wanderer ein besonderes Naturerlebnis bietet.

Hier wachsen unmittelbar am Wegrand gleich mehrere Orchideenarten, wie die Pyramiden-Hundswurz, eine momentan prächtig violett blühende Orchidee, zartgelbe Schmetterlingsorchideen oder Knabenkräuter. Ein Dutzend Orchideen sind hier nachgewiesen und fast alle stehen am Weg, man muss, um sie zu finden, also gar nicht ins Gelände, was im Naturschutzbegiet aber auch verboten ist. Das Gelände umgibt einen alten Kalksteinbruch, die Bruchkanten laden zu kleinen aber harmlosen Kletterpartien ein, ein Paradies für Kinder, von dem ungezählte Steinmännchen zeugen, die hier gebaut wurden.

Das Natzurschutzgebiet Birzberg, Honigsack/Kappelberghang ist 188 Hektar groß und liegt zwischen Fechingen und Bübingen, es ist leicht zu erreichen über die Fechinger Straße am Römerberg, der man nur geradeaus bergauf folgen muss, um am Wasserspeicher vorbei in das Kalksteinbruch-Gelände zu kommen. Ein Rundweg erschließt das Areal und führt durch ein imposantes Birkenwäldchen mit einem Teich schließlich zu den Felsen des Steinbruchs. Auf Schritt und Tritt wird man bei der Tour von Schmetterlingen verfolgt. Zartblaue Bläulinge, bunte Pfauenaugen, die farblosen Kohlweißlinge, grüngelbe Zitronenfalter, blau schimmernde Schillerfalter und Schwärme von Schachbrettfaltern sind hier unterwegs.

 Im Naturschutzgebiet Birzberg in Fechingen kann man auf dem Rundweg am Sonntag (19.6.2022) Orchideen und Schmetterlinge gewundern. An diesem Sonntag entdeckr man am Wegrand gleich mehrere einheimische Orchideenarten. Im Bild der ehemalige Kalksteinbruch.  Foto: BeckerBredel

Im Naturschutzgebiet Birzberg in Fechingen kann man auf dem Rundweg am Sonntag (19.6.2022) Orchideen und Schmetterlinge gewundern. An diesem Sonntag entdeckr man am Wegrand gleich mehrere einheimische Orchideenarten. Im Bild der ehemalige Kalksteinbruch. Foto: BeckerBredel

Foto: BeckerBredel
 Im Bild der Braun-Dickkopffalter am Klee.

Im Bild der Braun-Dickkopffalter am Klee.

Foto: BeckerBredel

Die Nabu-Ortsgruppe Kleinblittersdorf-Fechingen kümmert sich seit Jahren um den Birzberg, und Umweltforscher wissen um die guten Bestände an Schmetterlingen in diesem Gebiet, die auch regelmäßig wissenschaftlich untersucht werden. Bei einer Zählung im Jahr 2020 wurden hier rekordverdächtige 30 Tagfalter-Arten festgestellt. Schwer zu finden sind die Tiere nicht, aktuell umflattern sie einen auf Schritt und Tritt. Das genaue Hinsehen lohnt sich, viele Falter zeigen ihre Schönheit erst von Nahem, die grafisch gemusterten Flügelunterseiten der Schachbrettfalter, die feingliedrigen Muster der Bläulinge oder die Pracht des Kaisermantels, eines großen orangefarbenen Schmetterlings, der auch bilologisch zu den „Edelfaltern“ zählt. Wer viel Glück hat, begegnet dem Goldenen Scheckenfalter, einer vom Aussterben bedrohten Art. Diese Woche haben wir ihn im Steinbruch gesehen, auch er zählt zu den Edelfaltern. Leider ließ sich das prächtig gemusterte Tier nicht ablichten. Wer Schmetterlinge liebt, braucht nicht weit zu fahren. Der Birzberg gehört auch für die Naturforscher aus diesem Grund zu den offiziellen Monitoringgebieten im Saarland und in der Landeshauptstadt werden Schmetterlinge nur hier offiziell gezählt. Weil es sich lohnt.

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