Im Gerätehaus Corona-Impfung bei der Feuerwehr
Sonderaktion in Fechingen macht Ärzte und Patienten glücklich.
Auch im Saarbrücker Osten wird der Impfturbo gezündet. Die Feuerwehr Fechingen und die Hausarztpraxis von Cornelia Dewes-Strobel riefen den Samstag als Impftag aus. „Die Feuerwehr kümmert sich mit acht Leuten um den Ablauf, den Abstand und die Ausgabe der Wartemärkchen“, sagte Löschbezirksführer Kevin Altpeter, der das Gerätehaus in eine Impfstraße verwandelte.
Eine Fahrzeughalle diente als Wartezimmer vor der Impfung und die zweite für die Patienten, die nach der Impfung noch zur ärztlichen Beobachtung warteten. Margrit Werner aus Bliesransbach war begeistert. „Der gesamte Durchlauf hat nur eine Stunde gedauert. Die Zeit ist wie im Flug vergangen, ich bin so glücklich, dass ich jetzt meinen Booster bekommen habe. Zusammen mit meiner Schwester hatte ich bei Facebook und in der Saarbrücker Zeitung den Terminhinweis gesehen und bin kurzentschlossen gekommen“, sagt die Rentnerin. Die Ärzte Peter Pauly und Cornelia Dewes-Strobel hatten Impfstoff für 250 Personen, nach einer Stunde waren 70 Impfungen verabreicht.
„In der Praxis habe ich 300 impfwillige Patienten auf der Warteliste und bekomme pro Tag nur Impfstoff für 30 Patienten, der dann auf 18 gekürzt wurde. Alle Impftermine für die nächsten Wochen sind vergeben. Mit der Impfaktion in Fechingen will ich hier für Entlastung sorgen. Ärzte, die eine solche Aktion anbieten, bekommen einmalig deutlich mehr Impfstoff. Gern würde ich das vor Weihnachten noch ein zweites Mal anbieten“, sagte Dewes-Strobel.
„Es ist ja auch so, dass der Druck in der Praxis sehr groß ist. Patienten sind wütend oder lassen ihren Frust an unseren Mädchen aus“, weiß die Allgemeinärztin, der das Impfen so wichtig ist, dass sie sogar bei älteren Menschen Einzelimpfungen im Hausbesuch macht und in Altenheimen impft. Frederik Fixemer hat seine Spritze von Arzthelferin Katja Maurer bekommen und verlässt zufrieden das Gerätehaus. Er ist geboostert worden, das war ihm wichtig, weil er am sozialen Leben teilhaben möchte: „Die Regeln werden strenger, den jungen Menschen wird sehr viel genommen. Mit dem Booster fühle ich mich sicherer und kann Anteil nehmen“, sagt er.
Löschbezirksführer Kevin Altpeter ist auch zufrieden, denn der Sonderimpftermin lief ohne Probleme: „Als wir um 9 Uhr öffneten, standen die Menschen schon an, aber das hat sich dann gut eingependelt. Wir als Feuerwehr unterstützen diesen Aktionstag sehr gerne. Alle unsere Leute sind geimpft und extra für den Tag getestet. Wir sorgen für den reibungslosen Ablauf und desinfizieren alle Oberflächen.“ An der Anmeldung zum Impftermin saß mit dem Ehemann der Impfärztin der saarländische Finanzminister Peter Strobel. Er füllte Formulare aus und steckte Versichertenkärtchen ins Lesegerät. Im Akkord registrierte er Patienten, die ein Zimmer weiter die ersehnten Injektionen erhielten.